Antwort auf: Top 30 deutschsprachige Songs

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herr-rossi
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Sorry, im Moment ist leider wenig Zeit fürs Forum, aber hier die Fortsetzung meiner chronologischen Top 30 (oder doch eher 40)

DIE SIEBZIGER

1970: DALIAH LAVI – Oh, wann kommst Du? (John Kongos / Miriam Frances)

Die 60er kenne ich ja auch nur aus den Heldenerzählungen der Altvorderen, aber nun sind wir in den frühen 70ern und Klein-Rossi kommt selbst ins Spiel: Zu meinen frühesten musikalischen Erfahrungen gehören die Singles meiner Mutter, und diese blieb mir besonders in Erinnerung wegen des blutroten Sleeves und Montagdienstagmittwoch… Tolles Arrangement von Bernard Ebbinghouse und ein tatsächlich sehr gelungener Text. Das südafrikanische Original kennt hierzulande kaum jemand, den Komponisten eher hierdurch.

1970: HILDEGARD KNEF – Im 80. Stockwerk (Hans Hammerschmid / Hildegard Knef)

Die bassline ist bad ass, die Knef sowieso, der Text mysteriös – Höhepunkt eines großartigen Albums mit dem Hans Hammerschmid-Orchester, produziert vom damaligen Knef-Gatten David Cameron.

1971: MICHAEL HOLM – Smog in Frankfurt (Giorgio Moroder / Michael Holm)

Nicht, dass ich damals schon darüber nachgedacht hätte, aber von allen Stammgästen der ZDF-Hitparade gehörte er zu meinen liebsten. Holm und Moroder waren das Dream Team des deutschen Pop. Ihr Meisterstück versteckten sie allerdings auf einer B-Seite. Die Freundschaft zerbrach über eine Frau, Moroder ließ den deutschen Schlager hinter sich und landete bald darauf Welthits, in dem er Krautrock mit Disco zusammendachte.

1972: PETER MAFFAY – Wo bist Du? (Moroder / Bellotte / Kunze)

Mir ist der Maffay-Katalog vertrauter, als mir lieb ist, aber hier geht es gar nicht um Maffay, sondern um perfekt produzierten Früh-70er-Teen Pop, hier schon mit Giorgios neuem Kompagnon Pete Bellotte, der ihn dann auch durch die Donna Summer-Jahre begleiten sollte.

1974: GITTE – Ich hab‘ die Liebe verspielt in Monte Carlo (Hans-Georg Moslener / John Möring)

Wäre Bernd Clüvers Gesang nicht so weinerlich, ich hätte an dieser Stelle den „Jungen mit der Mundharmonika“ gerühmt, denn die Suizid- und Transzendenzvisionen des Textdichters Peter Orloff sind wohl das Erstaunlichste, was diese Ära des Schlagers hervorgebracht hat. Klein-Rossi begeisterte sich seinerzeit mehr für Gittes große Geste, das deutsche „Downtown“.

1976: MARIANNE ROSENBERG – Marleen (Christian Heilburg / Joachim Heider)

Beenden wir die Schlager-Ära mit dem Philly-inspirierten Sound Of Munich (Produzent: Joachim Heider) und Mariannes melancholischer Stimme.

1978: KLEENEX – Nice (Kleenex)

Eine der frühesten und besten Aufnahmen des deutschsprachigen Post Punk erreicht uns ausgerechnet aus Zürich: Die kleinen schwarzen Pudel! Sängerin Regula Sing war so schnell Richtung London und Mo-Dettes entschwunden, dass bei dem verlinkten TV-Auftritt schon ihre Nachfolgerin Chrigle Freund lipsyncte.

1978: KRAFTWERK – Das Model (Bartos / Hütter / Schult)

Die Blaupause für ungefähr alle Synth-Klassiker meiner Jugend habe ich tatsächlich erstmals 1981 gehört, als sie Nr. 1 im UK war – und das war absolut korrekt! Wie dicht hier die Hooks ineinander verwoben sind, bleibt ewig faszinierend.

1979: UDO JÜRGENS – Tausend Jahre sind ein Tag (Udo Jürgens / Siegfried Rabe)

Und hier ist er endlich – der Maestro! Und Udo Jürgens … mit einem seiner großen Orchesterwerke, produziert wiederum von Joachim Heider, in voller Länge erschienen auf „Udo ’80“, aber bekannt vor allem durch den Vorspann der Zeichentrickserie „Es war einmal … der Mensch“. Udo ist hier das seltene Kunststück eines immer noch packenden Kommentars zum nuklearen Wettrüsten und zur Friedensbewegung jener Jahre geglückt.

tbc

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