Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

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(… hier geht’s wieder Richtung 30°C, der Vitamin D Speicher wird weiterhin aufgefüllt; schadet ja auch nicht… )

Zur Wahl der nächsten Musik wurde ich vom DLF Kultur inspiriert und laufe über eine kleine Brücke zwischen D und BRA … Da lief gestern noch eine Bernd Alois Zimmermann-Doku „Der Berufene“ (seine Tochter erzählte von ihrer Kindheit/Jugend und ihren Blick auf seine Musik) — sein selbstgewählter Ausstieg aus dem Leben jährte sich am 10. August 2020 zum 50. Mal. Die Doku ging mit „Alagoana“ los -schöne Überraschung- … Bettina Zimmermann erklärte dazu, dass sie als Kind fasziniert davon war. Sie sprach von der Energie und dem Temperament ihres Vaters und seine Lust am Fabulieren.

Ballett „Alagoana (Caprichos Brasileiros)“ von Bernd Alois Zimmermann  (auf der CD wird die Entstehung mit 1940-50 angegeben, bei Schott 1951 und rev. 1955, UA war 1955 in Essen): Ich hörte es mal mit dem Bundesjugendorchester unter Alexander Shelley. Alagoas ist der drittkleinste Bundesstaat in Brasilien, in welchem Zimmermanns Bruder lebte.

von de.schott-music.com: (auf der Seite mit den Aufführungen sah ich gerade, dass es im Feb. 2020 auch bei den Berliner Philharmonikern mit Kirill Petrenko im Programm war und mit auf Tournee genommen wurde)

Alagoana ist ein aus fünf Sätzen – Ouvertüre, Sertanejo, Saudade, Caboclo, Finale – bestehendes Ballett, mit dessen Komposition Bernd Alois Zimmermann Anfang der 1940er Jahre begann und zu dem er selbst das Libretto verfasste. Dem Werk liegt ein Indianermythos zugrunde, der dem Menschen zunächst Unsterblichkeit zuspricht. Durch die Begegnung von Mann und Frau und ihrer Liebe tritt dann aber der Tod in das Leben der Menschen. Anklänge an Igor Strawinskys Le sacre du printemps und Maurice Ravels Boléro machen das Stück zu einem rhythmisch-expressiven Werk, das für Tänzer und Choreographen gleichermaßen eine vielseitige Herausforderung bietet.
„[Der Mythos] bildet den tragenden geistigen Untergrund des Balletts, dessen Handlung weniger Handlung im üblichen Sinne als vielmehr Substanz, Stoff schlechthin ist. Die Verwandtschaft mit der Genesis sowie mit der Todes- und Traummystik aller Zeiten ist offensichtlich. Aus der doppelten Verwandtschaft des Traumes mit den geheimen Kräften des Unterbewussten und der Musik wird hier die Bedeutung des Tanzes offenbar: Umformung in die reine Bewegung! Metamorphose!” (Bernd Alois Zimmermann)

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