Antwort auf: Ich höre gerade folgendes Album (Vol. III)

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mr-blue

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zoji
Ich glaube, Du bist hier der größte Green-Anhänger, tut mir leid. Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich ihn nach den ersten zwei, drei oder vier Splinter-Group-Alben aus den Augen verlor, dass fand ich alles so weit okay, aber es war mir insgesamt etwas zu gediegen. Direkt gefragt hätte ich gar nicht sagen können, ob er noch lebt, so weit ich weiß war seine Gesundheit ja seit Jahrzehnten angegriffen. Als Farewell bietet sich In The Skies natürlich an wie nichts anderes. Für mich sicherlich ein Top-100-Album. Jenseits der religiösen Anklänge hörte sich das für mich immer an, wie jemand der Tod oder Wahnsinn gerade so von der Schippe sprang und sich demütig zurück ins Leben kämpft. Sehr frei interpretiert, aber ich fand es immer interessant, um wie vieles lichter die Atmosphäre des Nachfolgers Little Dreamer klang, ungeachtet solcher Titel wie Loser Two Times oder Born Under A Bad Sign, was sich für mich sogar in den motivisch sehr ähnlichen Cover-Artworks spiegelte.

Ob ich der größte Greeny-Fan hier bin, keine Ahnung.
Alles richtig, was Du zu „In the Skies“ und dem Nachfolgealbum“Little Dreamer“ schreibst. Sehe ich überwiegend genau so. Little Dreamer als Nachfolger weckte damals vorab auch große Erwartungen in mir, konnte sie aber eigentlich nicht erfüllen. Das wir uns nicht falsch verstehen, es bleibt für mich trotzdem ein gutes Album, aber an die Klasse und atmosphärische Dichte von In The Skies kam es nie heran. Und die anderen Alben, die er danach noch veröffentlich hatte – vor der Splinter Group-Phase – waren überwiegend nur Durchschnitt, wenn nicht sogar schlechter. Ich besitze diese Alben nicht, kenne aber noch 2 weitere Alben aus jener Zeit.
Er hatte die Fähigkeit verloren, wohl auch aufgrund seines psychischen und physischen Zustandes, weitere gute oder gar große Songs zu schreiben. Auch sein vormals hervorragendes Gitarrenspiel wurde für meinen Geschmack immer durchschnittlicher.

Ja, und dann die Phase mit der Splinter-Group. Ehrlicherweise war dies nicht Peter Greens Idee und Baby, sondern die von Nigel Watson. Er war der Kopf und Mastermind hinter dieser Geschichte. Peter Green war eigentlich nur Statist. Das wurde mir fast schmerzlich klar, als ich Peter Green’s Splinter Group in 2003 live in Karlsruhe in einer sogenannten „Magic Blues Night“ (zusammen mit Canned Heat und John Mayall’s Bluesbreakers) gesehen hatte. Da stand dieses Gitarrenidol meiner Jugend ziemlich verwirrt und desorientiert auf der Bühne, so nach dem Motto :  „Wo bin ich hier ? Was soll ich hier? Was geht hier eigentlich ab?“
Er hatte damals auch nur sporadisch Gitarre gespielt und gesungen. Ganz ehrlich, es war enttäuschend für mich.
Obwohl mir die Alben mit der Splinter Group wirklich ganz gut gefallen. Aber Peter Green war hier nicht mehr der Kopf, Vordenker und Solist wie bei den frühen Fleetwood Mac, sondern nur noch Statist.

 

 

 

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