Antwort auf: Female Voices in Jazz (war: 25 feine Damenstimmen)

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friedrich

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gypsy-tail-wind
Annie Ross (25.07.1930 – 21.07.2020)
Der einzige Nachruft, den ich bisher finden kann, steckt hinter einer Paywall (WaPo), aber gegen Mittag tauchen sicher zahlreiche andere auf.

Sie hat die 90 nicht ganz geschafft, die Helen Merrill (*21.07.2020) gestern erreichte (von Feiern dürfte weniger die Rede gewesen sein, nach dem Tod ihres Sohnes Ende März).

Von Annie Ross kenne ich nur sehr wenig und kann nicht viel zu ihr sagen. Fast 90 Jahre – ein sehr stolzes Alter!

Von Helen Merrill kenne und liebe ich jedoch einiges. Für mich eine ganz einzigartige Stimme, spröde und sinnlich, zerbrechlich und selbstbewusst zugleich. „Der Seufzer von New York“.

Der Sensenmann kennt keine Gnade.

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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)