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Ich habe ein Album und ein Best of, gekauft schätzungsweise irgendwann Mitte der 90er. Damals hat mir das für kurze Zeit recht gut gefallen, eben aufgrund der sehr poppigen Melodien (war aber natürlich auch die Zeit des Melodic-Punk/-Core). Das Interesse ließ dann aber sehr schnell wieder nach und ich hab mich auch bis heute nie mehr damit befasst. Mir gefällt diese Art von Musik inzwischen einfach generell nicht mehr so besonders – zu schnell, zu monoton, trotz der netten Melodien.
Letzten Sommer hab ich sie dann das erste Mal live gesehen im Rahmen eines kleinen Festivals in Frankreich und war davor natürlich eher skeptisch. Und hab rumgewitzelt: „Hey, ich geh Bad Religion gucken!“ und im Freundeskreis damit für so manchen Schmunzler gesorgt. Aber wenn man nun schon mal dort ist, nimmt man das natürlich auch noch mit… Und ich muss sagen, sie haben mich echt positiv überrascht. Ich würde jetzt nicht extra dafür hingehen, aber die Songs waren live durchaus ansprechend, und die Band kam routiniert, aber trotzdem absolut sympathisch (und genauso schlicht wie ihre Musik) rüber. Und ich kannte zudem schätzungsweise 2/3 des Sets aufgrund meiner 15 Jahre alten (und auch genauso lange nicht mehr gehörten) Best Of-CD – das deutet natürlich nicht gerade darauf, dass sie die Musik in den letzten Jahren versucht haben neu zu erfinden, aber hängengeblieben waren die alten Songs bei mir ja scheinbar durchaus…:roll:
„Meine“ Musik, die ich auch zuhause höre würde, ist das zwar trotzdem nicht mehr, aber sie haben offenbar immer noch sehr viele – auch jüngere – Fans, das Publikum war völlig durchmischt, die Stimmung prima. Irgendwas scheinen sie zu haben, was auch heute noch „zieht“. Und wenn sie damit sogar heute noch – nach 30 Jahren Bandgeschichte – nicht nur vereinzelte Jugendliche ansprechen – ist doch okay, ich gönn’s ihnen.
Das konnte man bei den davor spielenden Undertones und Buzzcocks (wegen denen ich hauptsächlich hingefahren war) leider nicht sagen, obwohl die auch viel Melodie und Tempo zu bieten hatten und sich durchaus Mühe gegeben haben, dem Publikum ein bisschen mehr als einen höflichen Applaus zu entlocken – erfolglos. Aber vielleicht lags auch am Ort, dem Land, keine Ahnung. Sehr schade auf jeden Fall, und hat mir leidgetan für die Bands und die wenigen anwesenden Fans.
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God save strawberry jam