Antwort auf: Die Violine im 20. Jahrhundert

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gypsy-tail-wind
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ich bin mal so frei und schlachte meine alte Ausgabe von Hartnack („Große Geiger unserer Zeit“, München 1967) noch etwas weiter – und sehr selektiv aus – einiges aus den Stammbäumen hinten im Buch (S. 316ff.):

Toscanische Schule (aka Paduaner Schule)
da ist Giuseppe Tartini wohl der bekannte der frühen Namen, später tauchen Sarasate, Vieuxtemps und Schuppanzigh auf

Lombardisch-Venezianische Schule
Corelli, Gaminiani, Locatelli, und die Linie Pisendel-Graun-W.F. Bach sind da in den frühen Zeiten aufgeführt, ein paar „Generationen“ später dann Joachim und unter ihm u.a. Auer, Hess, Gregorowitsch, Eldering und Hubay (wobei über Auer auch der Name Dont steht, der mir gar nichts sagt). Unter Auer (und in Klammern Ysaÿe, der aus einer anderen Schule reinschaut) finden sich Milstein, Elman, Seidel, Zimbalist, Duschkin und Heifetz (und unter diesem dann Friedman); unter Hess folgt Kulenkampff und unter diesem Ricci; unter Gregorowitsch folgt Hubermann und unter diesem Taschner; unter Eldering folgt u.a. Busch und darunter, ohne direkte Linie und in Klammern auch Thibaud; unter Hubay folgt eine ganze Menge von Leuten: Bustabo (über der via Persinger auch Thibaud steht, beide in Klammern), Szigeti, Martzy, Telmanyi usw., unter Szgieti folgt die gerade verstorbenen Ida Haendel, über der in Klammern auch Flesch und Enescu geführt werden.

Böhmische Schule (Nebenzweig der Mannheimer Schule)
da stehen lauter Namen, die mir gar nichts sagen, bis dann in der fast letzten Generation Shcneiderhan und Morini zu finden sind

Mannheimer Schule
Tartini als einer der Gründerväter (> Toscanische Schule) der andere ein Cernoworski, unter den beiden Johann Stamitz, und unter diesem Cannabich, Karl Stamitz und Anton Stamitz. Die Linie unter Cannabich führt über mehrere Generationen weiter u.a. zu Spohr; unter A. Stamitz folgt Rodolphe Kreutzer (Ediciones singulares/Palazetto Bru Zane haben seine Tragédie-lyrique „La Mort d’Abel“ eingespielt/herausgebracht), unter ihm dann via Massart zwei grosse Namen, die mitten hinein führen: Wieniawski und Kreisler, aber auch Marsik, der mir wieder nichts sagt. Aber da wird es wie gesagt dick: unter Wieniawski folgt Ysaÿe, via Persinger (der auch unter Enesco und Thibaud steht) darunter dann Ricci (über dem auch Kulenkampff steht, so.o), Stern und Menuhin (der auch von Enesco kommt, mehr dazu folgt gleich); unter Marsik finden wir Enescu, Thibaud und Flesch; unter Enescu und Thibaud dann Menuhin, Ferras und Grumiaux; unter Flesch schliesslich eine ganze Reihe klingender Namen: Neveu, Moodie, Rostal, Odnoposoff, Haendel, Szeryng, Goldberg, Gitlis, Wolfsthal; und unter Rostal noch Edith Peinemann.

Natürlich wäre es schön, wenn die Stammbäume noch etwas weiter gingen – und auch den sowjet-induzierten Exodus über den Atlantik (in einzelnen Fällen führte die Fahrt wohl über den Landweg ostwärts und dann über den Pazifik) in die Vereinigten Staaten berücksichtigt würde, die franko-belgische Schule usw. Ich kenne leider keine spätere Ausgabe von Hartnack, mein Exemplar war ein Spontankauf im Antiquariat um die Ecke.

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