Re: Red Hot Chili Peppers

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matz

Registriert seit: 17.10.2010

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SokratesHey Matz,

ich glaube, Du hast mit BTW die richtige vorne – die ist insgesamt am ausgewogensten und stärksten. Was mir auch gefällt ist, dass sich in Deiner Californication-Wertung widerspiegelt, dass das Album zwar ein paar Kracher, aber auch reichlich Füller enthält.

Womit wir beim kritischen Teil wären: Meinst Du nicht, dass BSSM ebenfalls entschieden zu lang ist und daher etwas zu gut wegkommt? Warum gehst Du mit OHM, SA und der Neuen so streng ins Gericht? Ich kann nicht erkennen, dass die so abfallen. Gerade OHM, die gitarristenbedingt relativ heavy ausfällt, und IWY, ebenfalls gitarristenbedingt, setzen m.E. Akzente im Katalog.

„Californication“ hat durchaus nette Songs zu bieten, krankt aber an den von dir erwähnten Füllern und dem massiven Airplay, das insbesondere den Titelsong für mich ziemlich ungenießbar gemacht hat. „Parallel Universe“, „Scar Tissue“ und „Otherside“ höre ich hingegen immer noch gerne. Insgesamt sind die *** dann aber doch noch ziemlich geschmeichelt und eher der nostalgischen Verklärung (mein erstes Peppers-Album) zuzuschreiben.
„BSSM“ ist sicherlich ein gutes Stück zu lang, ansonsten aber ein gelungenes Übergangswerk, das die brachialere Vergangenheit gelungen resümiert und gleichzeitig Großtaten wie „Breaking The Girl“ oder „I Could Have Lied“ enthält. Bei den recht chaotischen Funknummern (eigentlich überhaupt nicht mein Genre) mag ich diesen Anarcho-Touch, der auf den folgenden Alben nicht mehr zu finden war. Der direkte Nachfolger fällt dagegen ziemlich ab. Ich kann mich dort einfach nicht mit Dave Navarro’s Gitarrenspiel anfreunden, zumal die Songs allesamt recht schwach sind. Ich mag Frusciante halt viel mehr. Seine Dominanz auf „By The Way“ macht es für mich klar zum besten Album der Band. Leider gab er seinen Ausstand dann mit „Stadium Arcadium“, einem Album, das an unberechtigter Großkotzigkeit und krampfiger Ambition kaum zu überbieten ist. Ich finde da bis auf „Hard To Concentrate“ und „Make You Feel Better“ so ziemlich alles furchtbar.

dr.music:lol: Wirklich eine Minderheitenmeinung.

„I’m With You“ gefällt mir dann tatsächlich etwas besser, gerade weil es viel entspannter klingt. Die Songs sprechen mich zwar ebenfalls weniger an, bieten aber durchaus noch Steigerungspotential.

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