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Anonym
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Muss noch ein bisschen zu den Konzerten sagen.
Dazu Leserbriefe aus der NRZ zum Konzert in Duisburg
Vor einigen Monaten hörte ich, dass die Red Hot Chili Peppers für ein Konzert in unsere Region kommen sollten, um genau zu sein: in den Landschaftspark Duisburg-Nord. Als eingefleischter Peppersfan musste ich dorthin. Tatsächlich ich schaffte es Karten zu ergattern. So fuhren wir (eigentlich fuhr mein Dad, die Peppers haben eben Fans jeden Alters) am Donnerstag nach Duisburg . Es wurde ein vergnüglicher Abend, wenn das auch nicht unbedingt an der Musik lag.Man muss ganz am Anfang sagen, dass der Landschaftspark absolut ungeeignet ist für größere Konzerte. Der Platz auf dem sich die Fans versammelt hatten, war langgezogen und mindestens 25 000 Leute konnten die zu kleine Bühne wohl erahnen (da wo die Musik ist), aber von den Peppers nichts sehen. Wir überlegten dann also, was zu tun sei, und schließlich zogen meine beste Freundin und ich los und klauten am nächst gelegenen Würstchenstand eine Mülltonne. Den Rest des Abends verbrachten wir im Wechsel auf der Tonne, hatten einen Heidenspaß da oben und (oh Wunder) wir konnten sogar den ca. 1 mm großen Sänger sehen. Zum Glück waren wir so weit hinten, dass uns die zum Teil recht wild „tanzende“ Menge die Mülltonne nicht umschmeißen konnte. Die Band zeigte sich recht schweigsam und beschränkte sich darauf ihre Lieder zu spielen und „Hello Germany“ zu sagen, und sogar ihr Spielen war von großen Qualitätsschwankungen begleitet.
Wenigstens spielten sie die meisten ihrer großen Hits und als Zugabe „Under the bridge“, was mein persönliches Lieblingslied der RHCP ist. Alles in allem muss ich aber sagen, dass ich enttäuscht war. Ich hätte mir von so einer berühmten Band ein wenig mehr erwartet als dann tatsächlich geboten wurde. Trotzdem hatten wir Spaß, nicht zuletzt wegen unserer Mülltonne und gewissen Assoziationen, wer denn jetzt in die Mülltonne gehört.
„Auch am Morgen nach dem Konzert war mein Ärger nicht verflogen. Das Gelände, welches sich in mehreren kleinen Abstufungen zur Bühne hin absenkt, ist für diese Menschenmenge vollkommen ungeeignet. Der Veranstaltungsort war ein staubtrockener, schmaler, langer Platz, der es nur einer geringen Besucherzahl erlaubte, die Musiker überhaupt zu sehen, und dem größten Teil der Besucher maximal einen Blick auf die Lampen und Scheinwerfer der Bühne ermöglichte. Wer sich nicht in den Pulk direkt vor die Bühne wagte oder wie ich es dort nur ca. 30 Minuten ertrug, musste sich mit einem weit von der Bühne entfernten Platz begnügen, wo nicht einmal eine Videowand installiert wurde.
Als Krönung konnte man an dieser Stelle das gesamte Konzert, also inclusive der musikalisch dürftigen Vorgruppen, in einer unmöglichen akustischen Qualität verfolgen. Die Lautsprecheranlage war schlichtweg eine Frechheit und für die ungünstigen Platzverhältnisse absolut unangepasst. Bässe waren gar nicht auszumachen und der Wind verzerrte das dürftige Hörerlebnis noch zusätzlich.
Enttäuschend war zudem die Darbietung der RHCP-Herren, die müde und lustlos ihr Pflichtprogramm abspulten und keine Begeisterung beim größten Teil der Besucher auslösen konnten. Auf dem Heimweg wurde mir durch die Reaktionen vieler anderer Besucher in der Straßenbahn bewusst, dass ich mit meiner Enttäuschung und meinem Ärger nicht alleine dastehe.
Rückblickend war dieses Konzert das schlechteste, was ich bisher erlebt habe. Eigentlich müsste der Veranstalter einen Teil der Eintrittsgelder an die Besucher erstatten und sich für die Darbietung entschuldigen.“
„In unserem ganzen Leben haben wir (Ellen/42, Glori/35, Melanie/22) solch eine Enttäuschung auf einem Konzert noch nicht erlebt. Ein halbes Jahr vor dem Event haben wir nach langem Überlegen wegen des hohen Preises die Karten gekauft. Voller Spannung und Vorfreude haben wir uns auf den Weg gemacht, um einmal die Red Hot Chili Peppers zu sehen. Es gab von Anfang an keine Chance, auch nur irgendetwas zu sehen – außer Menschenmassen. Es ist eine absolute Unverschämtheit, dass den Menschen auf eine solche Art und Weise das Geld aus der Tasche gezogen wird. Für dieses Gelände wurden einfach viel zu viele Karten verkauft. Die Besucher waren wohl fast alle sauer. Aufgrund dieser Massen wurden Absperrungen nieder gerissen, die viel zu wenigen Securitys waren völlig überfordert, sogar die Sanitäter haben sich in Sicherheit gebracht. Alles was wir vom RHCP-Konzert mitbekommen haben, waren Hektik, Stress und Panik. Danke Duisburg, danke Landschaftspark!“
Ich wohne da um die Ecke, es war ein Chaos. Nicht nur für die Veranstalter war es lukrativ, auch für die örtlichen Abschleppunternehmer.
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