Antwort auf: Rory Gallagher

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latho
No pretty face

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zoji@latho
Ich bekomme das mit der getrennten Zitierfunktion einfach nicht hin, deswegen so.
Über Gallagher unterhalten habe ich mich vermutlich erst, als ich ihn dann auch als Bluesrocker entdeckt hatte, insofern mag ich die Klassifizierung als Hardrocker tatsächlich deutschlandweit exklusiv gehabt haben. Den Rest habe ich praktisch so empfunden wie Du, inklusive der Wahrnehmung, dass die begriffliche Abgrenzung erst mit dem Auftreten neuer Stile (oder stilistischer Zweige) konturenschärfer wurde. Aber möglicherweise liegt das auch am eigenen Wissenszuwachs und die älteren waren da schon früher präziser. Das auf dem Schulhof der musiktheoretische Hintergrund noch nicht sehr entwickelt ist liegt ja in der Natur der Sache. (Bei mir vielleicht noch weniger, weil ich statt mit einem mittelfränkischen Gymnasium mit einer Großstadt-Speckgürtel-Realschule vorlieb nehmen musste. Das erklärt vielleicht auch mein Problem mit der Zitierfunktion). Fehlt mir auch heute noch, da ich Musik nicht sehr analytisch, sondern eher emotional aufnehme. Im Grunde versuche ich immer noch autodidaktisch und entsprechend dilettantisch subjektive Wahrnehmungen einzuordnen.

Ich glaube schon, dass man Musik nie anders hört. Ob sie einem gefällt oder nicht, stellt sich beim Anhören fest. Sicherlich weiß ich heute, dass ich manche Sachen mehrfach hören muss und dass sich das Gefallen mit der Zeit auch ändert, aber zunächst mal ist das emotional. Dass man darüber rational diskutieren und sich austauschen kann, davon zeugen viele Posts hier im Forum.
Was die Einordnung angeht: Henne und Ei. Heißt: Weiß ich beim Hören neuer Musik, dass sie von Experten/Freunden/Rest der Welt zu Musikrichtung yx gerechnet wird, höre ich ja schon mal anders, als wenn das im Supermarkt erklingt.

zoji
Anhand der NWOBHM ist das für mich am interessantesten, weil ich erstens nie wieder so unmittelbar und intensiv an einer Entwicklung teilgenommen habe und es zweitens ein schön überschaubarer Bereich ist, der ja nur zwei oder drei Jahre so richtig blühte. Im übrigen wurde ich auch zu recht nicht ernst genommen, weil ich mir alle möglichen Bandnamen, auch solche, von denen ich nur gelesen hatte und deren Anhänger z.T. in Konflikt miteinander standen, in einer Mischung aus unkritischer Begeisterung und stilistischen und ideologischen Unverständnis, gleichzeitig auf die Jeansjacke schmierte. Hardrock, HM, Punk, New Wave und dann eben auch noch Pink Floyd.

Ja, das war tatsächlich sehr undogmatisch – wobei es auch genügend Dogma gab, vor allem in der Abgrenzung zur Pop-Welt.

zoji
Bei Deiner Anmerkung zu denen kollidiert meine Vorliebe für sie mit einem Faible für originelle Musikerbeleidigungen. Dummy-Teststrecke für VW gefällt mir prächtig.
Einen signifikanten Unterschied sehe ich in unserem Verhältnis zu Pop. Zwar weiß ich genau was Du meinst, muss aber längst zugeben, dass ich meine Schwärmerei für ihn nicht nur vor meinen Mitschülern, sondern auch vor mir selbst geschickt verborgen hatte.
[…]

Tja, wer nicht? Immer den Harten machen, aber bei stand gut versteckt Blondies Plastic Letters, eine Platte, die ich seit ihrer Erscheinung mag.

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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.