Antwort auf: Woody Allen

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pfingstluemmel
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vorgarten es geht nicht darum zu sagen: x ist ein arschloch, y ist ein etwas kleineres arschloch und z hat allen grund, ein arschloch zu sein. es geht um strukturelle, als „normalität“ immer wieder aus der wahrnehmung fallende rahmenbedingungen, in denen bestimmte verhaltensweisen und äußerungen unwidersprochen bleiben, andere erschwert, wieder andere unmöglich gemacht werden. entscheidend sind dabei die äußerungen von denen, die das selbst erlebt haben, ihnen ist es nämlich aufgefallen. deshalb sind opfer- und täter-perspektiven nicht von fall zu fall einfach umkehrbar (männer werden doch auch diskriminiert etc.). pathologisierungen von einzelnen personen sind völlig uninteressant.

Mir ging es hier vor allem darum, ob sich Menschen zukünftig davon abhalten lassen, Kunstwerke der Beschuldigten zu genießen. Entweder man entscheidet sich dazu, Boulevardmeldungen und Klatsch zu ignorieren, oder man wägt halt ab, was für einen selbst noch tragbar ist. Ich finde es schwierig, Polanski in einem Atemzug mit Weinstein zu nennen; warum, das habe ich oben ja schon angerissen. Wobei ich auch zugeben muss, dass es für mich Künstler gibt, deren Arbeiten ich so sehr bewundere, dass auch die schlimmsten Verbrechen wenig daran ändern würden.

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