Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11032455  | PERMALINK

vorgarten

Registriert seit: 07.10.2007

Beiträge: 12,716

mich interessieren diese kapverden-usa-verbindungen, seit ich 2012 mal ein paar wochen auf santiago, fogo und brava und im jahr darauf an der us-amerikanischen ostküste war, wo ich auf u.a. auf cape cod auf eine große kapverdianische diaspora stieß (für die us-amerikaner waren das alles irgendwelche „portugiesen“). hintergrund ist natürlich der walfang im 19. jahrhundert, wo die skills der kapverdianer auf amerikanischen schiffen zum einsatz kamen (mit halber besatzung zu den kapverden und azoren, dort lokale walfänger eingesammelt, die später dann in den usa blieben).

brava, die insel, auf der gonsalves‘ eltern geboren wurden, ist ein wirklich sehr entlegener ort – ich war aber völlig überrascht, dass die älteren menschen dort alle englisch sprachen, weil sie in den usa gelebt und im alter wieder zurückgekehrt waren. das bestimmt die gesamte kultur (und damit auch die musik) dort, dass man dableiben will, aber nicht kann (es gibt eigentlich kein wasser dort). und wenn ich gonsalves‘ spezifisch melancholische sweetness jetzt in diesem kontext (mornas usw.) höre, kommen für mich dinge sehr schlüssig zusammen.

--