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Das gilt leider auch für Deutschland.
„Der Regisseur habe schlicht keine Plattform verdient; „wenn wir ihn drucken, erklären wir seine Version der Dinge für gültig“, hieß es von Hachette-Mitarbeitern, und dann nochmal, man müsse „solidarisch“ gegen sexuelle Gewalt sein. Nur: Wer wäre das nicht? Aber verhält man sich nicht mindestens anti-solidarisch mit einem, dessen Unschuld doch rechtmäßig gelten muss, bis das Gegenteil bewiesen ist? In Amerika ist seit längerem zu beobachten, wie mit diesem Solidaritäts-Paradox mehr oder weniger direkt Politik gemacht wird und vermeintlich Kontroverses oder Inkorrektes an den unmöglichen Rand des öffentlichen Diskurses verschoben wird. Das ist nun einerseits nachvollziehbar in einem Land, das zumindest zur Hälfte damit ringt, wie ein latent misogyner, rassistischer Mann von der Mehrzahl der Bevölkerung zum Präsidenten gewählt werden konnte.[…]Daraus aber abzuleiten, dass moralische Entrüstung an und für sich und das automatisierte Einstehen für den Underdog besonders progressiv seien, wäre genauso fatal wie die Vorstellung durchzusetzen, dass ein Buch nicht veröffentlicht werden sollte, weil es „Gefühle verletzt“ und „nur eine Seite der Geschichte“ erzähle. „
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Hold on Magnolia to that great highway moon