Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

#11030801  | PERMALINK

redbeansandrice

Registriert seit: 14.08.2009

Beiträge: 14,067


Barbara Dennerlein – Bebap

ich bin ja in einer Zeit sozialisiert, als Dennerlein sowas wie das letzte ganz grosse Ding vor der Ankunft von Till Broenner gewesen war… und so hat sie, wahrscheinlich durchaus zu Recht, ein bisschen was von der Skepsis abbekommen, die ich gegenueber Broenner und allem wofuer er steht selbstverstaendlich habe. Vor ein paar Jahren hab ich sie dann mit gemeinsam mit nicht_vom_forum live gesehen und das war schon rasant, aber auch ein bisschen dubios mit all diesen aelteren Herren… sagen wir: als ich eben (faelschlich) bemerkte, dass Dennerleins Debut „Orgelspiele“ auf „Dr Boehm Records“ war, fuehlte ich micht direkt an das Konzert erinnert (wobei: das ist Orgeltrio plus Geige mit Joerg Widmoser an der Geige, no less). Und dann diese Ansagen vom Typ „Das naechste Stueck heisst ‚Just easy‘, weil da war ich mit meinem Hund am See spazieren…“. 1962 war das wahrscheinlich anders, aer 2015 musste man die Coolness nicht mehr gefruehstueckt haben, um ueberragend Jazzorgel zu spielen.

Nun gut, gegen diesen Hintergrund kam vorhin ein signiertes Exemplar von „Bebab“ mit nach Hause, erstes Album auf Dennerleins eigenem Label, Bebab ist uebrigens ein Kunstwort, das sich aus „Bebop“ und „Barbara“ zusammensetzt. (Aus den liner notes: „Mit 21 Jahren ist Barbara heute ein gestandener Profi, ein anerkanntes Mitglied der hochkaraetigen Muenchner Jazzszene, ja fast schon so etwas wie ein primus inter pares.“) Weil ich naemlich dachte: Selbstproduziertes Album einer Organistin aus den fruehen 80ern, Joe Nay am Schlagzeug, Allan Praskin am Alt – sowas kaeme normal, ohne die ganzen Vorurteile aus dem was spaeter geschah unbesehen mit… und ja: das ist ein ganz wunderbares, sehr klassisches Orgelalbum. (Die weiteren Musiker sind Hermann Breuer, tb, und Juergen Seefelder, ts)

--

.