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Zorro reitet wieder (Zorro rides again, William Witney & John English, 1937)
Joe Hembus vergibt in seinem Western Lexikon einen Stern für dieses Serial, dass unter seiner Bearbeitung als Sechsteiler in der Western von Gestern-Reihe lief. Damit misst er dem Werk in meinen Augen eine Bedeutung bei, die sich dem Zuschauer heute nicht ohne weiteres erschließt. Mit dem Inhalt jedenfalls ist sie kaum begründbar. Die Geschichte ist läppisch, Zorro bei genauerer Betrachtung ein ziemlicher Versager, der mit seinen Fehlern es den Gangstern erst möglich macht, ihre Machenschaften so lange weiter zu führen. Daneben stört mich das von Hembus wohlwollend beurteilte „Durcheinander von Uraltmythen und moderner Technologie.“ Ich will im Western keine Flugzeuge der 30er Jahre sehen, und in 30er Jahre-Krimis keine Westerner.
Letztlich ist es natürlich unfair von mir, an ein Serial ähnliche Maßstäbe anzulegen wie an „richtige“ Filme. Aber selbst wenn man ein Auge zu drückt, es bleiben eklatante Schwächen. So hat man das Gefühl, die Hälfte der Zeit einfach nur irgendwem beim Reiten zuzusehen. Was irgendwann einfach langweilt, selbst wenn man nicht alle Folgen am Stück schaut. Ebenfalls sauer stoßen die Auflösungen der Cliffhanger auf, die immer nach dem Muster funktionieren, dass dem Zuschauer am Ende einer Folge eine Information vorenthalten wird, die am Beginn der nächsten Folge den Helden rettet.
Das ganze gibt es wohl auf als TV-Film mit deutlich weniger Laufzeit, und ich glaube, dass diese wesentlich besser wirken könnte. So vergebe ich
3,5/10
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame