Antwort auf: Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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pfingstluemmel
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Ich mag meine Unterhaltung lieber etwas eskapistischer. Der Realismus und die Tagesaktualität der ersten Hälfte des Films sind seine unbestreitbaren Stärken, obwohl mir das emotional schon fast ein bisschen viel war. Aber wer außer Fatih Akin hätte diesen Film drehen können? Er kennt sowohl die Lebensumstände der ersten Gastarbeitergeneration und deren Kinder, kennt die migrantische wie bio-deutsche Unterschicht in Hamburg und ist durch seine Umtriebigkeit im Kulturbetrieb auch mit den bürgerlichen Kreisen vertraut. Leider frönt Aus dem Nichts nach Urteilsverkündung und Freispruch ein bisschen zu sehr den üblichen Abläufen des Rachethrillers. Eine Frau sieht rot, sogar menstruationsblutrot, was zuerst auf die falsche Fährte des „Läbbe geht weider“, frei nach Dragoslav Stepanovic, führt, zum Ende jedoch ein Selbstmordattentat auf Kalendersprüche und Andere-Wange-Hinhalten verübt.
Ob das wirklich ein guter Film ist, kann ich gar nicht so genau sagen, im jetzigen gesellschaftlichen Klima hat er mich aber sehr bewegt. Mit Musik von Josh Homme.

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