Antwort auf: 25.02.2020: Cherry Picking #2 / No Problem Saloon #13 / Alive – Not Live

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gypsy-tail-wind
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clasjazIch bin da leider etwas unschlüssiger in der Begeisterung. Die CD habe ich vor zig Jahren weggegeben und habe auch den Film dazu – ob es genau diese Aufführung ist, weiß ich nicht mehr – nicht allzu gut in Erinnerung. Hohepriesteranwandlung, wo sie nicht nötig ist. Jetzt höre ich also, um mich vielleicht getäuscht zu haben, was mir immer recht ist.
Nur, das Maestoso trägt nicht zur gewünschten Täuschung bei. Ich höre da keine Linie, die eben da ist und zu spielen wäre, sondern nur unsägliches Pedalgedonner (lediglich der Schluss mit langem, sehr langem Pedal kann ich schätzen) und vor allem aber: aneinandergereihte Schnipsel. Sicher, Beethoven hat eine Unmenge hineingepackt, aber deshalb sind das noch lange keine Aneinanderreihungen sog. kleiner Formen. Mir zerfällt das ständig, ein Maestoso mit zu früh auf den Thron gesetztem König, der nicht genau weiß, warum er König ist.
Etwas anders jetzt die Arietta, mit diesem schönen Wie-sen-grund-Klang (so nannte Thomas Mann das im Dr. Faustus) zu Beginn. Aber Anteilnahme stellt sich bei mir trotzdem nicht ein; wohl mein Hauptproblem bei Benedetti Michelangeli, ich nehme ihm nie ab, das er es mit den Stücken, die er spielt, ernst meint, außer vielleicht bei Debussy. Das dürfte Unfug sein, trotzdem ist das mein Problem bei ihm.

Danke für Deine Beobachtungen. Ich hörte im ersten Satz vorhin (zum ersten Mal, hab die Aufnahme jetzt wohl viermal angehört, sie erst seit 2 Wochen da) auch eher Flickwerk, Fragmente, aufgereiht. Aber der zweite Satz fasziniert mich enorm … mir kommt das irgendwie aber trotz aller grossen Geste auch ziemlich bescheiden musiziert daher, was mich irgendwie durchaus selbst verblüfft.

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