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20.02. Zhantai / Platform (Jia Zhangke, 2000)
Die Geschichte einer reisenden Künstlertruppe im China der 1980er Jahre. Die Provinzstadt Fenyang und ihre ländliche Umgebung, vor allem aber die in ständigem Wandel begriffene Kultur und Gesellschaft sind dabei den Hauptfiguren und ihrer Entwicklung von der Bedeutung her gleichgestellt. Sehr sehenswert.
P.S.: Finger weg von der „Artificial Eye“-DVD! Die Bildqualität ist wirklich übel und hat mir den Film leider etwas verleidet.
20.02. Omoide no Mānī / Erinnerungen an Marnie (Hiromasa Yonebayashi, 2014)
Die Ghiblis hauen mich immer wieder um. Auch der hier ist wieder toll, wenn auch vielleicht nicht ganz so gut wie die besten Sachen von Miyazaki und Takahata.
21.02. Bal (Semih Kaplanoğlu, 2010)
Im Zentrum von Kaplanoğlus Film steht die enge Verbindung zwischen dem sechsjährigen Yusuf und seinem Vater, einem Bienenzüchter. Dabei steht die gefährliche Arbeit des Vaters (um Honig zu sammeln, steigt er bis in die höchsten Baumkronen auf) Yusufs Schwierigkeiten in der Schule gegenüber. Der dritte Hauptdarsteller ist im Grunde der Wald, der spektakuläre Bilder abliefert. Ein eher stiller Film, bei dem sich die Emotionen weitgehend unter der Oberfläche abspielen. Sehr gut.
22.02. Kill Bill Volume 1 und Kill Bill Volume 2 (Quentin Tarantino, 2003/2004)
Fast durchweg toll. Mittlerweile finde ich den ersten Teil einen Tick besser (nur die Buck-Episode ist cringeworthy), aber es ist auch gut, dass Tarantino im zweiten Teil auf die Bremse tritt und Gemetzel und Zitatefeuerwerk etwas zurückfährt. Und wie großartig ist denn bitte Carradine?
23.02. Death Proof (Quentin Tarantino, 2007)
Ich mag eigentlich alle Tarantinos, aber bis letztes Jahr „Once Upon A Time … In Hollywood“ rauskam, war das hier sein letzter Film, der mich wirklich begeistert hat. Nicht so ambitioniert wie Kill Bill, dafür ist die letzte halbe Stunde so adrenalingeladen wie kaum etwas sonst bei Tarantino.
23.02. Naissance des pieuvres (Céline Sciamma, 2007)
Die fünfzehnjährige Marie verliebt sich in die gutaussehende Floriane und verkracht sich darüber mit ihrer besten Freundin Anne, die derweil ihre eigenen Probleme hat. Einige Bilder wirken sehr stilisiert, und trotzdem: Ehrlicher wurde Pubertät selten dargestellt. Ich will jetzt alles von Sciamma sehen.
24.02. Anything Else (Woody Allen, 2003)
„Anything Else“ bildet für mich den Übergang zwischen mittlerem und spätem Woody Allen. Das Drehbuch ist eigentlich recht klassisch. Hingegen fällt mir auf Anhieb kein früherer Film ein, bei dem sich Allen so eindeutig eines anderen Schauspielers als Alter Ego bedient – obwohl er ja selbst auch mitspielt. Ich habe nicht alle späten Allens gesehen (und bin nach „Blue Jasmine“ komplett ausgestiegen), aber besser wurde es m.E. danach nicht mehr.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"