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Leichen pflastern seinen Weg (Il grande silenzio, Sergio Corbucci, 1968)
Was soll man zu diesem Film schreiben, das noch nicht gesagt wurde? Da fällt mir nicht viel ein. Natürlich sind die Schneelandschaften grandios, und selbstverständlich ist der Film sehr viel offensichtlicher ein politischer als die meisten anderen Italowestern. Was mich jedoch überrascht hat sind die zärtlichen Momente, die der Film durchaus bietet. Viel Zeit dafür bleibt Silence und Pauline dafür zwar nicht, aber die wenige, die sie haben wird von Corbucci nicht exploitativ umgesetzt. Solche Szenen habe ich von ihm nicht unbedingt erwartet. Ebenso unerwartet kam für mich die Radikalität des Endes. Ich wusste freilich, dass der Film kein Happyend nach Hollywoodart hat, aber dass Loco so allumfassend triumphieren würde wusste ich nicht und traf mich wie eine Naturgewalt.
Einzig die relativ schlechte Qualität der DVD von Kinowelt hat dem Genuss geschadet. Die muss ich wohl irgendwann mal durch die neu restaurierte BD ersetzen.
10/10
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame