Re: Böhse 0nkelz

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grandandtHabe also die letzten 20 Jahre nichts vermisst; und es ist auch nicht schade drum. Im Gegenteil, die Musik beleidigt mein Geschmacksempfinden. (Der Vergleich mit Pur und Volksmusik ist da garnicht so weit hergeholt.)

Was mich an dem Projekt BO (weniger an der Band selbst) stets fasziniert hat, ist das grandiose Marketing. Aus einer dumpfen Garagenband die vor einer Horde Skins zu übler Musik „Türken raus“ gröhlt, einen langjährig erfolgreichen Platinact zu machen, ist eine ziemlich einmalige Leistung. Vor allem diese Selbstausgrenzung hat einen Mythos begründet dem sich viele Fans tatsächlich nicht entziehen konnten. Die Story vom armen, boykottierten, geprügelten Underdog ist zwar völliger Quatsch, aber verkaufsstrategisch genial. Dazu kommt dass die Band sich natürlich auch weiterentwickelt hat. Professionelles Umfeld (z.B. ein ganzes Büro voll Mitarbeiter nur für Pressearbeit), moderne Produktionsprozesse, technische Fortentwicklung an den Instrumenten und durchaus auch den einen oder anderen guten Song.
Leider aber auch immer wieder diese unsäglichen Texte über die bösen Journalisten, den Zusammenhalt und die Seelenverwandtschaft der Ausgegrenzten. Auch als die Band in Platinauszeichnung ersoffen ist, machte sie immer noch auf fucking Underdog der von der ganzen Welt so schrecklich mißverstanden wird.

Insofern sind die Onkelz tatsächlich nicht glaubwürdiger als Semino Rossi oder Pur.

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