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DonnieUnd ja, die Lyrics sind teils extrem überdreht, provokativ (mal im positiven, mal im negativen Sinne, ich denke da z.B. an „Kirche“) und platt – teils aber eben doch auch gut. Ich kann aber natürlich verstehen, dass die Texte nicht jeden Menschen ansprechen.
Die sind ja sehr unterschiedlich. Weidner hat ja wirklich auch gutes Zeug geschrieben („Für immer“ z.B. ist ein ganz wunderbarer tragischer Lovesong, der ohne Weiteres auch zu Udos Sternsstunden hätte entstehen können). Was mir immer schwer auf den Sack ging, waren diese „Wir werden immer so furchtbar ungerecht behandelt und boykottiert“-Arien. Sicher gab es ´ne Zeit, wo die Band geprügelt wurde. Daran war sie aber selbst Schuld.
Und dass nach den musikalischen und persönlichen Distanzierungen von irgendwelchen braunen Strömungen nicht sofort alle die Band ins Herz schließen, damit muss man leben wenn man Songs wie „Türken raus“ auf Vinyl gepresst hat. Ich habe „Danke für nichts gelesen“, und bin (außer bei Kevin Russell) auch sicher, dass die Onkelz damals eine ehrliche Wandlung vollzogen haben, bzw dieses rechtslastige Zeug gar nicht aus Überzeugung auf dem Zettel hatten. Aber etwas mehr Selbstkritik wäre schön gewesen. Die dunkle Vergangenheit der Band war ja nun mal keine Erfindung der Journalisten. Und deshalb fand ich diese „Ätsch, ihr kriegt uns ja doch nicht tot“-Texte (Signum des Verrats“ ist ein sehr schönes Beispiel) stets peinlich.
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