Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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nachlese 2019

freie improvisationen. eine kurze session beim rbb (cd2), die zu live-engagements führte, schließlich zu einem konzert im munich underground (cd2). mir ist die effektpalette von kellers wohlvertraut, sie funktioniert auch hier super, leider macht mir frau sassoon zu aufreizend wenig. durchgetretendes pedal, wiederholende figuren, das führt zu tollen momenten im zusammenspiel, aber kellers muss – finde ich – hier die ganze arbeit machen. vielleicht bin ich da aber auch ungerecht. so spielt eigentlich sonst niemand in deutschland gerade, glaube ich.

ist schon von 2018, war aber erst letztes jahr in einer clean-feed-lieferung dabei. das trio ist ehrlich, hebert &waits, die sich in andrew hills letzter band kennengelernt haben. ich liebe ja ehrlichs debüt, ebenfalls im trio (cox & aklaff), THE WELCOME von 1984, deshalb hab ich die hier blind gekauft. bin sehr beeindruckt, nicht nur vom soundspektrum (ehrlich spielt as, cl, bcl und holzflöten), sondern vor allem von der tiefe der erkundungen und dem freien geist dahinter. ehrlichs ton auf dem alt wie immer leicht konfrontativ und etwas flehend (klezmer-tradition?). fantastische kompositionen, die aber sehr frei angegangen werden, „dusk“ von hill ist nur in fragmenten zu erkennen.

die war im moers-music-paket dabei, ist aber natürlich auf abdullah ibrahims ekapa-label erschienen, mit seiner damaligen band (gumbs, williams, ward, riley & higgins). von rudy van geldern nicht allzu klangschön, aber sehr klar aufgenommen. bisschen pathetisch („children of soweto“), benjamins gesang ist ja ohnehin geschmackssache, hier liegt noch viel hall drauf, auf seite 2 gibts noch ein paar standards (meist ellington, der ja benjamins erste aufnahmen ermöglicht hatte).

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