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vorgarten… zum thema „coltrane als suchender“… ich höre das ja nie (ganz selten vielleicht, in OM z.b.). das coltrane-mysterium besteht für mich eigentlich darin, mit welcher souveränität er die unvorbereitetsten dinge präsentiert hat. vielleicht waren das ergebnisse von ausgedehnten suchbewegungen, aber vielleicht formatierte das spiel auch erst die inhalte, ohne irgendwelche fragen am anfang. klar, die langen live-soli kann man schon als große erkundungen hören, aber eben nie auf einem terrain, das ihm in irgendeiner form angst zu machen schien.
ist vielleicht auch ein klischee, „der suchende coltrane“. ich finde, er wirkt immer so suchend auf vielen fotos. der blick hyperernst nach vorne, als würe er ständig den horizont scannen, um den einen punkt zu finden, der ihm endlich …
was dagegen spricht – oder vielmehr für eine überlegte herangehensweise – ist die wiederholbarkeit, die sich auch in späteren tracks von ihm zeigt, z.b. bei ascension, das es ja in zwei versionen gibt, die sich beide kaum unterscheiden (gefühlt unterscheiden sie sich aber für mich, weil sie meine aufmerksamkeit mal auf da ganze, dann wieder auf die einzelnen beiträge lenken). man kann coltranes kompositionen ja vielleicht als suchanleitungen verstehen, die die basis bilden, aus der heraus eben immer wieder in verschiedene richtungen gedehnt wird, bis man noch nicht erlangte zustände errreicht. so verstehe ich „live in japan“, die extreme länge, die extreme abrasion, die funken- und speichelflüge, die dann eben in zustände führen, die man meinetwegen spirituell nennen kann. dann gibt es wieder andere gelegenheit, wo die kompositionsbasis eher für einen schönen, relativ lockeren aufgalopp benutzt wird. als ich mal kurz in die letzte ausgrabung von john coltrane reinhörte – diese soundtrack-arbeit – hatte ich das gefühl, sie gehört eher zu letzterem.
zuletzt geändert von wahr