Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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dietmar_
Müsste das nicht eigentlich eine Frau singen?
Aber das Stück hat schon was. … Wenn ich mir vorstelle, dass war Unterhaltungsmusik in den 1920ern, kann ich schon in die Wirkung einfinden.

klar sollte das eine frau singen. aber interessant, dass sie den text nicht geändert haben. über whiteman weiß ich nur, dass in seinen konzerten auch kanonen, sirenen und tschaikowsky eingesetzt wurden (den farb- und abwechslungsreichtum kann man ja auch in dieser nummer hören, er scheint das wichtigste prinzip der whitemanschen arrangements gewesen zu sein). dann gibt es ja noch die anekdote, dass billie holiday nach ihren aufnahmen mit whiteman andere orchester (u.a. die sweethearts of rhythm) angepöbelt habe, weil sie sie als zu ungeschliffen empfand.

steht bei thomas meinecke (MUSIK, 2004). und da steht auch noch das (fiktive recherche einer romanfigur):

„Etwa den weißen Big Band Leader Paul Whiteman, der in den 1920er Jahren ganz stolz darauf war, den Jazz zu einer Lady gemacht zu haben. Sozusagen: Er durfte mit dieser Musik von nun an auch ins Bett gehen. Wenn sie aber zuvor keine Lady gewesen war, war sie dann ein unreifes Mädchen, ein ungezogenes Girl, ein Tomboy, gewesen? Womöglich ein Mann? Hatte Whiteman den schwarzen Jazz der weißen heterosexuellen Matrix unterworfen?

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