Antwort auf: Watermelon Slim

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zoji

Registriert seit: 04.10.2017

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stormy-mondayWow, Dengel, den Slim kennt noch jemand ausser mir…
Ich hab den in Clarksdale, Mississippi kennengelernt, einem kleinen sterbenden Städtchen, in dem John Lee Hooker geboren wurde und ein paar Meilen weiter Ike Turner. Es gibt da das wirklich schöne Delta Blues Museum und eine kleine Bluesgemeinde, die die Fahne hochhält. Und weil ich mich da 3 Tage rumgetrieben habe und der Slim auch, war ich bei 2 Sessions im Blueberry Cafe und einem anderen Venue vor höchstens 15 Gästen. Und der Slim hat sich die Seele aus der Harp geblasen. Ich lud ihn und den Besitzer dieses kleinen, sehr feinen Mundharmonika- Ladens ein, bei einem Deutschlandaufenthalt gemeinsam das Hohner- Museum in Trossingen zu besuchen. Beide: „Hohner is best!“. Er war für ein Konzert tatsächlich auf der schwäbischen Alb 2018 (23 Gäste), aber es ging sich zeitmässig nicht aus. In meinem lokalen Saturnmarkt, dessen Angebot ziemlich dürftig wird derzeit, fand ich in der schmalen Bluesecke tatsächlich sein 2017-er Album „Golden Boy“. Und, weil nachbestellt wird, was verkauft ist, steht da jetzt wieder eine CD im Fach…..
Habe mir mal seine Tourneen angeschaut, der spielt häufig vor kleinem Publikum, ein oder fünf Gäste, egal, er spielt.
Golden Boy ****1/2 (der halbe ist dem persönlichen, sehr freundlichen Kennen geschuldet)

Ich kenne erst zwei Alben von ihm, finde aber einige Eckpunkte seiner Vita ziemlich interessant. Vietnam, Farmer, immer wieder LKW-Fahrer – das ist ja fast Blues-Standard in seiner Generation. Aber er soll auch mehrere Uni-Abschlüsse besitzen und MENSA-Mitglied sein. Gerne wüsste ich, ob und warum ihm das beruflich nichts genutzt hat oder ob er es selbst bewusst nicht beruflich genutzt hat. Erschloss sich das vielleicht aus Eurer Konversation, @stormy-monday?

BTW, bei manchen Fotos von ihm habe ich den Eindruck, er sei Teil einer Verwandtschaftslinie, die von Tom Waits zu Helge Schneider führt.

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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)