Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Das jüngste Opus von L’Arpeggiata, dem Ensemble von Christina Pluhar, erschien gerade, und war für mich ein „no-brainer“ – denn wo sonst kriegt man drei CDs mit Musik von Luigi Rossi? (Gut, in der Christie-Einspielung von Rossis „Orfeo“, aber das war ein kostspieliges Unterfangen.)

Pluhar spielte übrigens mit ihrem Monteverdi-Album damals bei mir auch eine nicht zu unterschätzende Rolle – und dort wirken auch Nuria Rial und Philippe Jaourssky mit, zwei seither bei mir sehr geschätzte Stimmen. Hier gibt es zunächst die CD mit dem Titel „La Lyra d’Orfeo“, auf der keine geringere als Véronique Gens – als einzige Sängerin – zu hören ist. Diese Aufnahmen stammt von 2005 und blieb wegen eines – nun beigelegten – Rechtsstreites all die Jahre unter Verschluss. Als Remedur, so Pluhar in ihrer Einführung (zwei Seiten im Buch, es folgt dann ein neunseitiger Text über Rossi, seine Zeit und seine Musik, den muss ich noch komplett in Ruhe lesen), hat sie sich gleich noch einmal mit Rossi befasst und ein zweites Programm eingespielt, im April und Mai 2019, und dafür gleich drei der erfolgreichsten Countertenöre unserer Tage aufgeboten, neben dem habitué Jaroussky auch Jakub Józef Orlinski (den ich gerade auf der Bühne erlebt habe) und Valer Sabadus, zudem die Sopranistin Céline Scheen (die neben Jaroussky auf dem letzten Pluhar-Album, „Himmelsmusik“, mitwirkte und mich überzeugte) und die Mezzo-Sopranistin Giuseppina Bridelli (die dieses Jahr schon eine umwerfende CD auf Arcana herausbrachte, „Duel: Porpora and Handel in London“). Das Programm umfasst gemäss dem Promo-Text auf der Rückseite „Luigi Rossi’s most beautiful arias and includes 21 world-premiere recordings“, wobei Pluhar wie üblich die Continuo-Parts selbst ausbaldowern musste (es gibt diesbezüglich praktisch keine Quellen bzw. keine überlieferten Noten). Ich höre heute wohl nur die CD mit Gens zu Ende, aber demnächst möchte ich das alles lesen und hören!

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