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Vielleicht habe ich den Hinweis überlesen? Mir ist nicht so richtig klar, ob hier so eine Art „ich höre gerade …“ eingestellt werden kann oder (auch) eher intensivere Auseinandersetzungen mit einem/r Musiker/Band oder einem Album erwartet werden? Ich versuche einen Mittelweg.
Ich stochere einfach mal vorwärts mit einem für mich ganz neuen Album eines Saxophonisten, den ich vor 20-25 Jahren – also ziemlich zu Beginn meiner „Entdeckungsreise Jazz“ – auf dem Album Joint Venture – Mirrors hörte: Ellery Eskelin, dort mit Paul Smoker (tp), Phil Haynes (dr) und Drew Gress (b), den ich bestimmt damals auch zum allerersten Mal wahrnahm.
Hier lief zum zweiten Mal das aktuelle Intakt-Album Ellery Eskelin, Christian Weber, Michael Griener – The Pearls.
The Pearls, ein J.R. Morton Titel gibt aber nur einen Hinweis zur Richtung, die die Musik hier nehmen wird. Eskelin beschreibt im begleitenden Text, „dass der Aspekt Zeit zu einer Art Thema wurde … Es geht mir nicht darum festzustellen, was Zeit ist oder nicht ist. Was ich mich aber immer wieder frage, ist, ob Zeit überhaupt existiert? …“
– Ich glaube Zeit existiert nicht, wir verbinden damit eine Definition von Abläufen/Fortgang. –
„Im Jazz reden wir davon, dass wir in ‚time‘ oder aber frei spielen. ‚Time‘ zu spielen bedeutet, regelmäßigen Takt zu halten; frei zu spielen bedeutet, dies nicht zu tun.“ (so Eskelin)
Das Trio spielt hier freie Musik und traditionellen Jazz – das erwähnte Titelstück von Morton, Magnetic Rag (Joplin), Jive At Five (H. Edison/Basie) und Eccentric Rag (Russell Robinson), alle 4 Titel etwa 2 Minuten lang, im Wechsel mit freier Imopovisation des Trios ab.
Ich finde das Album ziemlich stimmig. So groß sind die Unterschiede der 9 Titel gar nicht, dabei versuchen die Drei nicht die alten Kompositionen in etwas Neues zu pressen.
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