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gypsy-tail-windVon Niescier bin ich bisher (Konzert beim Jazzfest Berlin vor ein paar Jahren, die zu sehr gekürzte NY-Trio-CD auf Intakt) nicht überzeugt, höre sie aber in zweieinhalb Wochen beim Unerhört im Duo mit Alexander Hawkins (eine Erstbegegnung) und bin gespannt, kann ja sein, dass es dann klickt?
Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg. Mir gefällt auch bei weitem nicht alles von ihr und die hier im Forum verbreitete Kritik kann ich durchaus nachvollziehen, unterm Strich finde ich ihre Musik dann aber doch oft gut.
Mir klingt auch noch Deine Frage im Ohr, ob wir denn nicht gerade in einer der interessantesten Zeiten des Jazz leben.[…] Zudem gibt es ja derart vielfältige Kanäle heute, dass das Angebot völlig verschlungen und enorm breit ist, kleine Label, Eigenverlage von MusikerInnen, Projektbasiertes – und natürlich auch Kanäle wie Bandcamp usw. Ich finde die aktuelle Zeit – und gerade das ist ja der Anlass für diesen Faden – aber auf jeden Fall auch verdammt spannend,
Mir scheint auf jeden Fall gerade ein gut gelingender Generationenwechsel bei Musikern und Publikum stattzufinden. Am Beispiel Köln: Hans Martin Müller nannte das Loft vor ein paar Jahren mal etwas zugespitzt „Palliativstation für improvisierte Musik“, aber davon ist inzwischen nichts mehr übrig. Das Publikum hat oft einen Altersschnitt rund um die 30 und die Konzerte sind gut gefüllt – und das ohne Abstriche beim Anspruch. Gleiches gilt für den Stadtgarten: Wenn Musiker wie Susana Santos Silva, Ingrid Laubrock oder Mark Dresser[1] mit ihren aktuellen Projekten kommen, sind die Konzerte gut gefüllt – mit einem erfreulich gemischten Publikum. Von einzelnen Veranstaltungen wie Winterjazz gar nicht zu reden (einerseits zwar umsonst, andererseits aber inzwischen mit 3 Locations und 5(?) Bühnen trotzdem immer noch so voll, dass Leute abgewiesen werden – eine halbe Stunde nach Einlass.)
[1] Hier erwähnt wegen Nicole Mitchell im aktuellen Projekt – er selbst ist ja nicht mehr ganz neu im Geschäft…
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