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Shit, gerade eine lange Antwort verloren … Blog ist oben ergänzt. Ich versuch’s nochmal, aber knapp: mich nimmt bei OutNow u.a. auch das Album mit Christian Weber wunder, sowie das 2 Bass Quartet von Kretzmer, bei dem mit Sean Conly (ich kenne ihn etwas von Clean Feed, ein Album mit Michaël Attias, Tony Malaby und Pheeroan akLaff) und Reuben Radding (von ihm kenne ich v.a. DLs älteren Datums von seiner Website, und natürlich das Hat Hut-Album mit Mary Halvorson und Nate Wooley) zwei interessante Bassisten dabei sind (von Conly gibt es bei OutNow auch ein Duo-Album mit Attias, wie ich gerade sehe), Drummer Mike Pride kenne ich auch erst von ein paar Sideman-Aufnahmen (mit Jason Stein und Max Johnson auf Clean Feed).
Von Niescier bin ich bisher (Konzert beim Jazzfest Berlin vor ein paar Jahren, die zu sehr gekürzte NY-Trio-CD auf Intakt) nicht überzeugt, höre sie aber in zweieinhalb Wochen beim Unerhört im Duo mit Alexander Hawkins (eine Erstbegegnung) und bin gespannt, kann ja sein, dass es dann klickt?
Mir klingt auch noch Deine Frage im Ohr, ob wir denn nicht gerade in einer der interessantesten Zeiten des Jazz leben. Bin mir nicht sicher, es gilt wohl ein paar Relativierungen zu machen: live können wir ja nur unsere Zeit kennen (setzt aber die Neugierde voraus, hinauszugehen und Konzerte zu hören, das ist ja leider schon mal nicht selbstverständlich), also drängt sich die Frage auf, ob nicht jede „eigene“ Zeit potentiell die spannendste ist (war), weil eben: man geht raus, entdeckt Dinge, auch abgelegenere – aber gut, von mir könnte ich wohl behaupten, dass ich alles in allem die Zeit von ca. 1955-65 wohl genauso gut oder noch besser kenne, aber da fehlt dann eben die eigene Anschau/-hörung, und damit ist das schon schwer vergleichbar. Zudem gibt es ja derart vielfältige Kanäle heute, dass das Angebot völlig verschlungen und enorm breit ist, kleine Label, Eigenverlage von MusikerInnen, Projektbasiertes – und natürlich auch Kanäle wie Bandcamp usw. Ich finde die aktuelle Zeit – und gerade das ist ja der Anlass für diesen Faden – aber auf jeden Fall auch verdammt spannend, auch wenn ich mir manchmal hier etwas abgeschnitten vorkomme, weil die Veranstalter hier in Sachen Jazz eher konservativ aufgestellt sind bzw. die Dichte von interessanten Konzerten im abnehmen ist.
Ansonsten gibt es neben den vielen kleinen Gefässen natürlich auch ein paar Akteure, die für das Gebiet wohl längst als „Major“ betrachtet werden könnten. Hat Hut erwähnte ich gerade, das ist am Absteigen vermute ich (lebt als ezz-thetics weiter, aber ob die Neuheiten noch sooo relevant sind, bezweifle ich etwas, geht mir bei Uehlingers Produktion aber schon seit 10, 15 Jahren so, auch wenn er immer wieder gute Sachen vorlegt). Dann fiel schon der Name von Clean Feed, die in Lissabon einen unglaublichen Katalog aufgebaut haben und ein breites Netz von Leuten präsentieren (auch einige der im Eröffnungspost genannten, die Liste könnte natürlich sieben Mal so lang sein). Leo Records in England ist noch ein Grossakteur, der zwar vieles Obskures raushaut, aber auch immer wieder auf Perlen stösst (a propos, die ganzen Ivo Perelman bzw. Ivo Perelman/Matthew Shipp Alben, es gibt gefühlt 73 von ihnen: kennt die jemand @atom @napoleon-dynamite – konkrete Empfehlungen für drei oder vier wären willkommen!). Dann ist da Intakt, meine Homies, die mir ja in Zürich insgesamt etwas zu dominant geworden sind (ich bin zwar Abonnent aber bei weitem – siehe z.B. Niescier – kein unkritischer Fan von allem, was sie herausbringen, ich finde leider auch manche der jüngeren Schweizer Leute, die sie pushen, ziemlich uninteressant).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba