Aus gegebenem Anlass (bitte keine PNs mehr, danke): Die Auswahl der Singles hatte natürlich auch eine sehr persönliche Komponente, die in der Sendung wohlweislich nicht immer ausgeführt wurde. Jede einzelne 45 war irgendwann Gegenstand von Erörterungen bzw. Diskussionen zwischen Mike und mir, gut die Hälfte durchaus einvernehmlich, will sagen: auf diese 45s konnten wir uns schnell einigen. Andere hatten ihre eigene, bisweilen holprigere Geschichte. Die Vashti-45 etwa (Rossi wunderte sich bereits) spielte ich vor vielen Jahren in einem Stones-Covers-Special, das Mike sehr zusagte. Nur ein paar wenige Tracks gefielen ihm weniger, darunter besagte Vashti-Single. Ich hatte damals eine Doublette davon, bot sie ihm an, er wiegte das Haupt und entschied dann: „mmmh, ich glaube, die brauche ich nicht wirklich“. Jahre später sah er beim Durchsehen einer Singles-Kiste bei mir die FatCat-Nachpressung und nahm sie mit. Kein erklärter Favorit mithin, aber halt eine 45, die eine (kleine) Rolle spielte im kommunikativen Austausch. Es wurden auch ein paar Singles gespielt, die Mike eher distanziert aufnahm („schon interessant und sicher sehr gut, aber nicht so meins“). Die Townes-45 zum Beispiel oder „Love Story“, die ich ihm wiederholt nahebringen wollte, ohne durchschlagenden Erfolg. So könnte ich zu jeder der gespielten Singles eine situative Begebenheit schildern, mit Mike und mir in tragenden Rollen. „America“ (an die Adresse von Rossi) fand Mike auch nicht so toll wie ich, aber er war ja entscheidend jünger (Jahrgang ’53) und hatte The Nice nicht 1966/67 im Marquee erlebt. Das war Punk, proklamierte ich. Klingt mehr wie Prog, brummte er. Und dabei war er es, der in den 70ern mit Vorliebe Prog hörte, während es mich davor grauste. Immerhin boten die (späten) Sixties in den Bereichen Beat/Freakbeat/Garage Punk und Psychedelia noch etliche Schnittmengen musikalischer Art, insbesondere auf 45rpm.
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