Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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yaiza

gypsy-tail-wind Das Veress-Ding finde ich übrigens wohl fast interessanter in diesem Fall, aber die CD ist als ganze sehr hörenswert, das sind auch wirklich gute Leute (ich habe Altstaedt/Lonquich mit den fünf Cellosonaten von Beethoven im Konzert gehört, Altstaedt auch mit Vilde Frang, Lawrence Power etc. mit Enescus Oktett etc.)

Bartók selbst hat das Quintett wohl auch eher wie eine halbe Jugendsünde behandelt. In den 1970ern wurde die Partitur wiedergefunden. Ich habe da auch in Zeitungsartikeln nachgelesen. Ab und zu wurde auch hinterfragt, ob eigentlich so wiederentdeckte Sachen zu spielen im Sinne des Komponisten ist – spannende Frage. Ein Meilenstein ist es bestimmt nicht, aber ich finde es ganz „lässig“ und interessant, ihn mit Hang zu Brahms zu hören (davon wollte er sich dann auch schnell lösen), spätestens ab 1908 und seinem 1. SQ wurde alles ganz anders… das geht schon ganz schön unter die Haut, klingt modern und könnte fast frühe Filmmusik sein.

Ja, der Brahms’sche Bartók … ich verpasste letzte Saison das Konzert des Notos Quartett, kaufte dann aber die hörenswerte CD (man kriegt sie auf Amazonien für 7€ nachgeschmissen) mit dem frühen Klavierquartett von Bartók, das ebenfalls nichts zum offiziellen Werkekanon gehört (es scheint im Gegensatz zum Quintett noch nicht mal eine Sz-Nummer zu haben, oder die steht bei der CD nirgends):
https://www.gramophone.co.uk/review/notos-quartett-hungarian-treasures
https://www.theguardian.com/music/2017/feb/23/notos-quartett-hungarian-treasures-cd-review-bartok
Die grosse Entdeckung ist das natürlich auch nicht, aber eine gute Performance ist das alleweil und das Klavierquartett von Dohnányi ist wohl eher noch besser.

Es läuft eine weitere Neuheit aus dem Outhere-Konglomerat, auch wieder fuga libera, das zum Glück seit ein paar Jahr von der DL-Only-Strategie wieder abgekommen ist, die es ein paar Jahre lang fuhr):

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