Re: The Beach Boys

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tolomoquinkolom

Registriert seit: 07.08.2008

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MelodyNelsonLiebe Tolo, vielen Dank für deine umfangreiche Analyse. Im Moment fehlt mir leider die Zeit, um sie entsprechend zu kommentieren (Arbeit). Der persönliche Ansatz, den du sowohl in Bezug auf die Reihenfolge der Fragmente als auch auf das Konzept gewählt hast, ist nicht nur probat, sondern wohl auch eine Notwendigkeit: Da „SMiLE“ zwar niemals vollendet, bloß rekonstruiert wurde, die Sessions aber dennoch weitesgehend zugänglich sind, besteht der Reiz dieses Werkes in seiner quasi-Interaktivität, in Auseinandersetzungen wie der deinen.

Anm. 1: Ist dir übrigens aufgefallen, dass sich dein Konzept kaum von dem von „Pet Sounds“ unterscheidet?

Anm. 2: Welche Quelle(n) hast du bezüglich der Titel benutzt? „Back To The Beach“? Einiges davon ist zumindest strittig, wenn nicht überholt; so haben „I Ran“ und „I Don’t Know“ nur zeitlich mit „SMiLE“ zu tun, währenddessen „Talkin‘ Horns“ in Auszügen ja den Backing-Track von „Surf’s Up“ bildet.

Gelesene Literatur zu “SMILE”:

– Kingsley Abbott “Back to the beach”
– Peter Doggett “Smile. The great lost album” [Record Collector Magazine]
– David Leaf “The Beach Boys. Good vibrations”
– David Leaf “The Pet Sounds Sessions”
– David Leaf “Smiley Smile/Wild Honey”
– Timothy White “The nearest faraway place”
– Andrew Thomas “Caroline now!”
– Brian Wilson/Todd Gold “Wouldn’t it be nice. My own story” [besonders die Teile über Van Dyke Parks und das Projekt “DUMB ANGEL” (Arbeitstitel von “SMILE”)]

und vor allem die Texte selbst.

Bei I RAN und I DON’T KNOW gebe ich dir recht. Beide entziehen sich einer Zuordnung. Denkbar, dass sie als Teile anderer Songs Verwendung fanden. Es soll allerdings einen bislang unveröffentlichten Song Dennis Wilsons geben, der auch I DON‘T KNOW heißt.

Für mich stehen die in engem zeitlichen Rahmen entstandenen Werke, in denen es um eine qualitative Weiterentwicklung der Beach Boys (sowohl musikalisch als auch lyrisch) ging, in enger Verbindung. Ohne das von dir erwähnte Album “PET SOUNDS” wäre “SMILE” nicht möglich gewesen.

Brian Wilsons aufrichtige Beschäftigung mit Jugendzeit und Erwachsenwerden und die ersten Ideen zu einer größeren Teenagersinfonie begannen wohl bereits 1963 mit IN MY ROOM (auf dem Album “SURFER GIRL“) und 1964 mit WHEN I GROW UP (TO BE A MAN) (vom Album “THE BEACH BOYS TODAY!”). Beides Songs, die auch problemlos Teil des viel später entstandenen Albums “SMILE“ hätten sein können. Auch die für “PET SOUNDS” entstandenen Songs WOULDN’T IT BE NICE und GOD ONLY KNOWS (die vielleicht schönste Einspielung der Beach Boys überhaupt) und eventuell auch TROMBONE DIXIE, wären prächtige Bestandteile von “SMILE” geworden. Und der eigentlich für “PET SOUNDS” vorgesehene, aber von Wilson zurückgehaltene Song GOOD VIBRATIONS ist gar der Schlüssel und beeindruckendes Zentrum dieser Teenagersinfonie.

PS: Falls du zusätzliche Literatur (speziell zu “SMILE”) empfehlen kannst und magst, wäre ich an Tipps interessiert.

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