Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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gypsy-tail-wind
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Vermutlich habt ihr recht, wobei ich aber bei Grumiaux keine „Noblesse“ oder gar „Aristokratisches“ (das sagt man z.B. Arrau nach und dort finde ich den Begriff auch irgendwie passend, obwohl er blöd/nichtssagend ist) höre bzw. empfinde … bei Grumiaux höre ich eher eine Art von leicht detachierter und eleganter aber doch auch sehr warmer Menschlichkeit. Milstein empfinde ich anders bzw. würde wohl den Kern bei ihm anders beschreiben, aber da fehlen mir gerade die Worte … bei Heifetz liegt der Fall ja nochmal anders, er ist einer von der Sorte „cool“, wie Miles Davis es war, also eigentlich brennend heiss, total menschlich, aber mit einer Fassade, die (an Buster Keaton erinnernd, die glichen sich ja durchaus auch ein wenig) das irgendwie zurückhält und wenigstens beim Oberflächlicher Betrachtung nicht verrät. Es ist also dieses etwas schiefe/falsche aber immer noch gerne kolportierte kühle Image von Heifetz, das ich bei Milstein herbeiziehen würde (wobei ich Milstein nun nicht als kühl empfinde, aber eben irgendwie als etwas distanziert, was ja wiederum – siehe auch Grumiaux, da passt eben Euer Vergleich wirklich, wie ich jetzt selbst merke, wo ich das zu fassen versuche – bei Grumiaux von grösster Wärme ist … aber bei Milstein eben wieder anders. Ich muss wohl die Icon-Box von ihm mal wieder hervorkramen, und gucken, in welcher Box ich nochmal seine Bach-Aufnahmen drin habe …

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