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go1
Ich denke beim Stichwort „toxische Männlichkeit“ an so etwas wie Ehrpusseligkeit, Aggressivität, Besitzansprüche, Gewalt gegen Frauen, Sexismus (die Vorstellung, Frauen seien dazu da, es den Männern recht zu machen)… Dieses Problem scheint mir verharmlost zu werden, wenn der Begriff auf „breitbeinige Bühnenposen“ oder gar auf „eruptive Gitarrensoli“ angewandt wird. (Und davon war im Artikel die Rede, nicht vom Lifestyle.)
Gegeben hat’s das schon:
Von daher ist das wohl eher ein zeittypisches „Problem“ als ein in der Geschlechtertrennung zu Verortendes, Frauen in der Domäne wurden als selbstbefreite Ikonen gefeiert, nicht als ironische Aneigner. In den 70ern waren Rock und seine Posen halt stark genormt, so wie sie ab den 80ern außer Mode kamen.
Und was Maiks (den ich sonst sehr schätze) Meinung zu ‚weiblich fließenden‘ Gitarrensoli angeht: Neil Young reißt auch schöne Grimassen und „weiblich fließendes“ Spiel gab es nirgendwo so schön wie bei der Macho-Band Thin Lizzy.
Aber es etwas wahres gesagt worden: die Anwendung von durchaus richtig festgestellten Begriffen auf etwas, dass dem nicht entspricht, mithin: maßlose Übertreibung. Das geht, wie ich weiter oben geschrieben habe, bei Zuschreibungen von Rassismus und Sexismus los (und wäre nicht schlimm, würden nicht zB US-Universitäten völlig überzogen handeln) und endet dann bei „Nazi“, „concentration camps“ (der Liebling der US-Linken, AOC, über Trumps Internierungslager) bei einer völlig egal werdenden Sprache.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.