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bullschuetz>Aber beim Posieren gibt es natürlich das klassisch virile Rock-Mackertum, Stichwort Led Zeppelin, Stichwort Phallus-Ersatz, Stichwort Breitbeinigkeit, Stichwort blutjunge Groupies, und was sich sonst noch an Klischee gewordenen Verhaltensweisen um dieses Gitarrenheldentum herum angelagert hat. Das war eine absolute Männerdomäne, die von vielen Rock-Heroen vorgelebt und von tausenden Provinz-Epigonen nachgelebt wurde. (…) Diese Art von überkommener Gitarrenmacho-Männlichkeit „toxisch“ zu nennen, mag etwas arg modebewusst-zeitgeistig sein, aber so ganz abwegig ist es auch wieder nicht. Zumindest aus heutiger Sicht ist der Umgang mit Frauen, wie ihn zum Beispiel Led Zeppelin als Lifestyle pflegten und verherrlichten, reichlich fragwürdig.
Ich denke beim Stichwort „toxische Männlichkeit“ an so etwas wie Ehrpusseligkeit, Aggressivität, Besitzansprüche, Gewalt gegen Frauen, Sexismus (die Vorstellung, Frauen seien dazu da, es den Männern recht zu machen)… Dieses Problem scheint mir verharmlost zu werden, wenn der Begriff auf „breitbeinige Bühnenposen“ oder gar auf „eruptive Gitarrensoli“ angewandt wird. (Und davon war im Artikel die Rede, nicht vom Lifestyle.)
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To Hell with Poverty