Antwort auf: Ich höre gerade … klassische Musik!

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yaiza

clasjaz

yaizaund hiervon noch Bach’s Italienisches Konzert…

Wenn Du da in der Bibliothek oder sonstwie drankommst: Es gibt noch eine späterehttps://www.youtube.com/watch?v=fCULDFsbA9Y Einspielung des Italienischen Konzerts von Gould, er selbst fand sie wohl nicht so gut. Aber da ist der zweite Satz in einer Langsamkeit gespielt, als wolle er überhaupt jede Geschwindigkeit aufheben.

vielen Dank für den Link… edit: habe mir das Konzert soeben angehört, stimmt der 2. Satz steht wirklich unter dem Motto „Entdeckung der Langsamkeit“… überhaupt gefällt mir dieses Konzert sehr gut (passt gut in den Sommer)… Bach gefällt mir auf Klavier sehr, an Orgel bin ich nicht so gewöhnt… hatte gestern Kunst der Fuge (Gould) abgebrochen, weil mich die fortwährende Orgel doch anstrengte, im Zusammenspiel mit anderen Instrumenten kommt sie viel besser zur Geltung und kann ihren Klang so richtig ausspielen.

Diese späte Einspielung des Italienischen Konzerts gibt es auf „The Glenn Gould Silver Jubilee Album“ – und gerade, da ich ein Bildchen suche, staune ich doch sehr:

Das ist die Edition, die ich habe. Es gibt aber noch eine andere, und da fehlt das „Italienische Konzert“, vermutlich hat der Glenn Gould Estate da die Finger drangelegt:

Schlecht zu lesen, aber oben unter Featuring … ist nun von „So you want to write a fugue“ die Rede. Abgesehen von den anderen Cover-Änderungen. Inhalt:

Das alles ist in „meiner“ Edition auch dabei, aber zusätzlich auf CD 1 an erster Stelle das „Italienische Konzert“ (übrigens eingespielt am 29. und 30. August 1981) und auf CD 2 neben der „Fantasy“ noch „Critic’s Call-Out Corner“. Zwei Grotesken, in denen Gould neben wenigen anderen alle Charaktere selbst „spielt“, von 1980 und 1977.

Die „Ophelia-Lieder“ mit Schwarzkopf sind übrigens auch sehr hörenswert, aber Madame hat das Projekt abgebrochen, sie war höchst unzufrieden mit Goulds Klavierspiel, er bringe sie mit seinen Improvisationen durcheinander …

Ja, und dann also Deine Orgelerfahrung mit Gould, @yaiza. Das ist in der Tat ein harter Brocken und keine andere Einspielung von Gould wurde so geschmäht von der Kritik wie diese. Das Ding – die Casavant-Orgel zumeist in der „All Saint’s Church“ in Toronto, es gab noch eine Nachproduktion in einer anderen „Chapel“ – klingt wie skelettiert, die Mikrophone wurden mit Absicht so aufgestellt, dass die Pfeifen mit ihrem Luftzug – nicht nur den Tönen – zu hören waren, usw. – Es gab dann auch keine, ursprünglich geplante Fortsetzung der Einspielung. Vermutlich könnte man zu neueren Einspielungen auf Orgel greifen, ich kenne keine außer die alte von Helmut Walcha.

Immerhin, es gibt einzelne Stücke aus der „Kunst der Fuge“ auf Klavier gespielt von Gould, teils im Moskauer Konzert, teils für die CBC – also das Fernsehen – aufgenommene Werke, aus 1967. Und außerdem aus dem Frühling 1981 die Interpretationen, bei denen Bruno Monsaingeon daneben steht (das war eine Filmtriologie „Glenn Gould plays Bach“, dabei auch eine irre „Chromatische Fantasie“). Und das zu sehen und zu hören, ist ergreifend. – Die Editionen zu Gould überblicke ich längst nicht mehr, greifbar dürfte das alles sein und vielleicht hast Du diese Klaviereinspielungen ja bereits gekoppelt mit der Orgelsache.

Ich sehe gerade, bitte, Contrapunctus I und Contrapunctus XIV.

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