Antwort auf: Harald Schmidt

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irrlicht
Nihil

Registriert seit: 08.07.2007

Beiträge: 31,444

bullitt Diesen Prozess wird man garantiert nicht beschleunigen, indem man versucht mit gesellschaftlichen Sanktionen wie Sprachregulierungen, der Ächtung und Zensur von nicht genehmer Kunst oder Umbenennung von Straßen anderen seine moralische Haltung aufzuzwingen. Im Gegenteil. Die ist in einer liberalen Demokratie aus gutem Grunde Privatsache, sofern sie nicht strafrechtlich relevant ist.

Das kommt in dem Fall sehr auf den Einzelfall an. Da ich nicht weiß, welche „Zensur“ Du meinst, um welche Straße es geht etc., müsstest Du hier weiter ausholen.

Ansonsten gilt wie so oft: Letztlich wird das erst die Zukunft zeigen. Keiner kann wissen, welchen Einfluss es auf die Wahrnehmung, auch Selbstwahrnehmung, hat, wenn sich Sprache verändert, wenn klar rassistische Bezeichnungen aus Büchern und von der Straßenecke verschwinden und auch nicht jede Äußerung unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit (vor allem, wenn sie gar nicht in Lyrics, sondern quasi als Privatperson geäußert wird) mehr toleriert wird. Dass Diskriminierung nicht Privatsache ist, sollte klar sein, genauso, dass hierüber zunächst die Betroffenen entscheiden und nicht die, die es gar nicht betrifft und die freilich schon ein Eigeninteresse daran haben, dass alles so bleibt, wie es ist.

Ansonsten absolute Zustimmmung zu lathos sehr gutem Beitrag.

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Hold on Magnolia to that great highway moon