Antwort auf: Serge Gainsbourg

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herr-rossi
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pfingstluemmelKönnte dir nicht das kontinuierliche Framing der letzten 50 Jahre um diesen Titel einen Streich spielen? So wie man sich heute kaum noch aufs Fahrrad setzen kann, ohne direkt Steppenwolfs Born to Be Wild im Ohr zu haben, wurde Gainsbourgs Track von den rücksichtsloseren Medienvertretern stets benutzt, um Sparsex und Verklemmtes zu untermalen. Die schaurige Orgel lässt bei mir zumindest nur die Körpersäfte in den Sinn schießen, die aus dem Pappsarg tropfen. Mehr gothic horror als Erotik.

Damit kommst Du der Sache schon wesentlich näher als mit der Behauptung, der Song sei von Anfang an ein Thema für „ü45“ gewesen. Ich habe ihn als Jugendlicher in den 80ern auch immer als recht piefigen Pflichtsoundtrack für Rotlichtmilieu-Impressionen wahrgenommen. In seiner Entstehungszeit war es allerdings auch nur edgy durch das simulierte Stöhnen und den Serge-/Jane-Glamour, rein musikalisch ist das ja ein wenig eigenständiger „Whiter Shade Of Pale“-Nachbau mit zugegeben sehr eingängiger Melodei.

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