Antwort auf: Serge Gainsbourg

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pfingstluemmel
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demon

pfingstluemmelKraftlos, brach keine Bahn.

pfingstluemmel Schon damals ein Lied für Ü45.

Das ist der größte Unsinn, den ich jemals über das Lied gelesen habe. « Je t’aime » war schlichtweg ein Geniestreich, der genau zum Zeitgeist passte, und das nicht nur 1969, sondern auch noch paar Jahre später. Aber halt nur als einmalige Kuriosität. Heute kann man bestenfalls noch die Instrumentalversionen (von „Sounds Nice“ oder den „Koolkings“) auflegen; immerhin ist die Melodie ein echter Ohrwurm. Wobei ich mir nur schwer vorstellen kann, wie sie auf einen Hörer wirkt, der das Original und seine Konnotationen nicht kennt. Aber so einen Menschen gibt’s (in unserer Kultur) wahrscheinlich gar nicht – und genau das beweist doch, welche Kraft und Wirkung das Original hatte und immer noch hat.

Könnte dir nicht das kontinuierliche Framing der letzten 50 Jahre um diesen Titel einen Streich spielen? So wie man sich heute kaum noch aufs Fahrrad setzen kann, ohne direkt Steppenwolfs Born to Be Wild im Ohr zu haben, wurde Gainsbourgs Track von den rücksichtsloseren Medienvertretern stets benutzt, um Sparsex und Verklemmtes zu untermalen. Die schaurige Orgel lässt bei mir zumindest nur die Körpersäfte in den Sinn schießen, die aus dem Pappsarg tropfen. Mehr gothic horror als Erotik.

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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.