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Anonym
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soulpopeKegels Beethoven hat hier tatsächlich etwas von Sturm der Ruhe – er war ein unglaublicher Tüftler ….. obwohl durch die Vermittlung von Bongartz die Berufung nach Dresden als Karrierehöhe kam, gelangen ihm meiner Ansicht nach besondere Großtaten mit dem Radio Sinfonie Orchester Leipzig (so bspws die formidablen Bruckner Einspielungen aus den frühen 70er) …. aber die kolportierten Auseinandersetzungen und daraus folgende Abberufung in Dresden Mitte der 80er hat er kaum ertragen und diese Beethoveneinspielung bot ihm Raum für eine Form künstlerischer Trauerarbeit …. glücklich? Ich denke er war Teil einer Gesellschaftsform, welcher diesen (allzu) privaten Anspruch schwer zuliess.
Gute An- oder Bemerkungen, danke @soulpope. Die zahlreichen Bruckner-Einspielungen kenne ich so gut wie nicht, höre aber gerade in die Siebte hinein. Meist schaffe ich nur den ersten Satz; und auch da, was hat Kegel getüftelt. Und seine Leute – leicht war ihr Verhältnis ja nicht immer – zum Tüfteln bewegt. Diese riesigen Streicher- und Bläsersätze unisono miteinander zu verbinden, ohne schlichten Teppich, ist groß. – Und vielleicht hast Du mit Deinem letzten Satz einfach recht. Schwierig zu sagen.
Ich habe hier immer noch ungehört Mahlers „Das klagende Lied“ liegen, ich sollte daran gehen, denn die Erste war mindestens so gut wie Mitropoulos; sonst kenne ich nur ein Probengespräch zur Achten von Mahler. Da ist er ziemlich harsch – man könne es auch lassen, wenn die Musiker nicht begreifen wollen … Also gut.
Und gar nicht genug zu würdigen sind Kegels Anstrengungen, im Konzert – nicht nur auf Schallplatte oder dann CD – die neuere Musik zu spielen. Ich meine aus einer Lektüre zu erinnern, er wolle da ein Verhältnis von 60 Prozent aktueller Musik gegen 40 Prozent „Klassiker“. Im Konzert.
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