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1.She Said Yeah *****
Ein kurzes Riff und dann «Daaam deedle dee dam dam»! Mit purem Rock’n Roll, fast schon punkig, startet die Platte. So und nicht anders, soll ein Stones Album eröffnet werden! Der Song rockt ohne Ende und dürfte von mir aus locker noch ein, zwei Minuten weiter krachen. I say Yeah, Yeah Yeah Yeeeah!
2.Mercy, Mercy ****1/2
Und es geht gleich im grossen Stil weiter! Jaggers Interpretation ist spitze. Die Gitarre zwischen «Have Mercy» und «Have mercy on me» ist so gross! Zudem ist die Stelle «Please don’t say we’re through» das Beste, was ich von Jagger in Sachen Falsett gehört habe. Ebenfalls klasse, dass für diesen Moment die gesamte Instrumentabteilung kurz inne haltet, nur um dann beim obercoolen «yeah, yeah, yeah» wieder aufzudrehen! Top!
3.Hitch Hike ****
Nicht mehr ganz so überragend aber immer noch grosse Klasse geht’s mit «Hitch Hike» weiter. Unglaublicher homogener Start, die Scheibe dreht sofort voll auf, es rockt, es rollt. Das Echo des Backgrounds als Antwort auf Mick’s Gesang ist so gut.
4.That’s How Strong My Love Is *****
Und gleich der nächste top Song! Ich mag die Melodie, ich mag, wie sich Jagger reinhängt, wie sich seine Stimme gegen Ende beinahe überschlägt. Die Dynamik der Instrumentalisierung, welche kurzzeitig zurückfährt um Jaggers Gesang Platz einzuräumen und dann wieder voll reinhaut. Ganz gross.
5.Good Times *****
Der Titel vermittelt genau das, was er im Namen trägt: «Good Times» kommt so relaxt rüber, man kann doch gar nicht anders, als sich bei diesem Song einfach gut zu fühlen oder? Common let the good times roll!
6.Gotta Get Away ****1/2
Eigenkomposition und irgendwie charakteristisch für das ganze Album. Im Vergleich zu den beiden ersten Alben ein riesen grosser Schritt nach vorne, die nächste Phase ist angebrochen, die Stones wachsen und es geht in die richtige Richtung. Toller Song und unglaublich gut, die erste Seite der Platte!
7. Talkin’ Bout You ***1/2
Immer noch gut, wenn auch, in meinen Augen zumindest, nicht mehr ganz so zwingend wie alle anderen Songs bisher. Hätte aber bei beiden der ersten Alben zu den besten Songs gezählt.
8. Cry To Me ***1/2
..und dann ist es wohl wieder mein Problem, dass «Cry to me» für mich einfach Solomon Burke und «Dirty Dancing» ist und ich dies nicht so recht mit den Stones unter einen Hut bringen kann. Trotzdem gute Interpretation, gefällt mir gut!
9. Oh Baby (we got a god thing going) ***1/2
Bei Weitem kein schlechter Song! Mag für mich nicht in der selben Klasse spielen wie die Songs der A-Seite, trotzdem mag ich die den Titel, allem voran die Interpretation von Jagger.
10. Heart of Stone ****
Schlägt irgendwie in die selbe Kerbe wie «Pain in my Heart» vom Vorgänger. Ist aber eine Eigenkomposition und gefällt mir einfach gut! Für mich ein weiterer Beweis für die schnellen Fortschritte im Songwriting von Mick und Keith. Klasse.
11. The Under Assistant West Coast Promotion Man ***1/2
Das Album hat einfach keinen Ausfall. Wenn auch «The Under Assistant..» für mich nicht zu den allergrössten Titel des Albums gehört, nur schon die Zeile «Well I’m sitting here thinking just how sharp I am» aus Jaggers Mund.. Wunderbar. Neben dem Sprung im Songwriting fällt mir auch die Weiterentwicklung im Gesang von Mick ins Auge (oder ins Ohr). Er spürt einfach, wie er die jeweiligen Songs zu interpretieren hat. So auch hier.
12. I’m free ****
Das Album wird mit einem tollen «I’m free» beendet. Drückt das gestiegene Selbstvertrauen der Jungs nochmals sehr gut aus. Nicht «I love you, i wanna hold you» sondern «love me, hold me -> I’m free to get what I want» Yes! (Trotzdem: Gehen da nicht ein paar Schläge von Charlie bei den «love me, hold me»-Passagen daneben?)
Out Of Our Heads ist ein Quantensprung zu den beiden ersten Alben, ein solcher findet dann erst wieder bei «Beggars Banquet» und damit zur grössten aller Stones Phasen statt. Gerade die A-Seite ist einfach makellos und reiht einen top Song an den Anderen. Gehört für mich zum Besten der ganzen Stonologie. (Wenn man dann noch bedenkt, dass «Satisfaction» ebenfalls in diese Phase fällt..) Für mich die beste Platte der Frühphase (wenn man diese bis zu Beggars setzt) und auch besser als die oft zitierte «grosse Nr. 5» im Katalog, Afthermath. Schade, dass es die Live-Nummer «I’m All Right» nicht auch auf die UK Ausgabe geschafft hat. Die Stones (er)finden sich hier, das Album ist sowas von gut. Rechnerische 4, gefühlt aber ****1/2 Sterne.
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