Re: Kings of Leon – Youth and young manhood

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matthias-reichel

Registriert seit: 23.01.2003

Beiträge: 74

Das Debütalbum der Kings Of Leon ist eines der Highlights in diesem Jahr. Mein Review zu „Youth & Young Manhood“ gibt es hier:

http://www.filmstarts.de/cd/kings_of_leon_…ng_manhood.html

Und hier einen kleinen Ausriss: Ganz besonders gefällt die Performance von Sänger Caleb Followill. Der 21-Jährige nölt, kreischt, raspelt und knödelt sich durch die Songs, dass es eine wahre Freude ist. Bisweilen scheint er die Grenzen des Machbaren gar überschreiten zu wollen. Dann brüllt er sich so heiser, dass man den Arzt rufen möchte. Eine solch engagierte Sangesleistung konnte man in der Rockmusik lange nicht mehr bestaunen. Respekt dafür! So arbeitet sich die Band Stück für Stück durch ein Album, dass auch nach ein paar Durchläufen keine Ausfälle zu verzeichnen hat. Ob nervöse Groove-Rocker wie „Wasted time“, wundervoll lamentierende Sixtees Krawall-Balladen („Joe’s head“), fünf Minuten lange, akustische Bluesepen wie „Trani“, in denen sich Caleb Followill wie weiland Tom Petty durch die Vokale kaut („…A secret toooown is going dooooown“), oder straighte Rocksongs wie „Genius“, das grandiose „Spiral staircase“ und das nicht minder herausragende „Molly’s chamber“, einem teuflischen Southern-Punk-Rocker vor dem Herrn. Hier stimmt einfach alles.

Noch herrscht ungläubiges Staunen angesichts einer Kapelle, die vor kurzer Zeit noch als Hobby- bzw. Amateurband auftrat und nun mal eben eines der beeindruckendsten Alben des Jahres und eines der stärksten Debüts seit langer Zeit vorgelegt hat. Die Kings Of Leon legen soviel Seele, Spielfreude und raue Energie in ihre Songs, dass die eher simplen Arrangements gar nicht auffallen. Das Album reißt einen vom ersten Moment an mit und lässt den Hörer so schnell nicht aus seinem Bann. Auf „Youth & young manhood“ wirkt nichts konstruiert oder aufgesetzt. Die vier Followills spielen grundehrlichen Rock ’N’ Roll mit einer jugendlich naiven Kraft wie es wohl nur ein Debütalbum bieten kann. Obwohl in diesem Jahr noch einige Hochkaräter auf dem VÖ-Plan stehen, hat dieses Werk bereits einen Platz in den Kritiker-Top 10 sicher. Endlich wieder ein Album, das zu Recht abgefeiert werden kann.

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