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Die achte Episode habe ich noch nicht gesehen, aber dieser Artikel fasst meine Meinung gut zusammen:
https://www.welt.de/kultur/article193754715/Finale-Staffel-8-von-Game-of-Thrones-Alles-Ende-ist-schwer.html
In den letzten Folgen warfen die Macher über den Haufen, was „Game of Thrones“ zum Megaerfolg machte, der eben nicht nur das Fantasy-Stammpublikum erreichte: Den schlüssigen Entwurf einer Welt, in der die Figuren nachvollziehbare Entscheidungen innerhalb eines in sich logischen Systems treffen. In der sich die Charaktere entwickeln, in der wenig schwarz-weiß und vieles grau ist, in der vor allem niemand sicher ist, auch die wichtigsten Figuren nicht. Mittelerde meets Sopranos.
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Im schlimmsten Fall, wie im grandiosen „Carnivale“, gibt es gar keinen Schluss.
Oh ja, jammerschade.
„Lost“ gilt als bestes Beispiel für ein misslungenes Ende. Ganz anders die „Sopranos“, wo in der letzten Sequenz nach sechs Staffeln faszinierend nachvollziehbaren Mafiamordens ein heiteres Abendmahl im Kreis der Familie alles Töten beiseiteschiebt und die Geschichte lakonisch als Alternativversion des amerikanischen Traums beendet.
Da hat wohl wer das Ende nicht verstanden. Grundsätzlich hat er dennoch recht.
Viel ärgerlicher aber ist, dass in der gesamten Finalstaffel jede innere wie äußere Logik hastig über Bord geworfen wurde. Am Kamin, mal so beim Wein, versöhnten sich alle, die sich viele Staffeln lang nach dem Leben trachteten, und sangen gemeinsam ein Lied. Als sich die komplette Gegnerschaft vor dem Burgtor versammelte, ließ die eisenherzige Thronbesetzerin Cersei sie einfach ziehen, der flinke Drache Rhaegal wurde von trägen Lanzenkatapulten vom Himmel geschossen, die lachhaft offensichtliche Möglichkeit, die Feindesflotte von achtern zu versenken, nicht ergriffen.
In der nächsten Folge hatte das Drachenfeuer eine nie gesehene Wirkungsmacht, zerstörte Armada, Armeen und die Königsstadt in einer knappen Stunde, während die Autoren parallel den Aufbau glaubhafter Biografien zerschredderten: Woran, bitte schön, entbrannte Jaime Lannisters Liebe zu Cersei erneut, so kurz nachdem er Brienne freite? Weshalb genügte ein Satz von Sandor Clegane („Willst du werden wie ich?“), um Ayra Starks siebeneinhalbstaffelige Racheodyssee zu stoppen? Wer läutete die Kapitulationsglocke von Königsmund, als die Schlacht schon verloren und die Niederlage durch das Ablegen der Schwerter bereits Fakt war? Und was wäre geschehen, wenn die Glocke stumm geblieben wäre?
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@ doc: ich habe mich selbst ironisch als Idioten bezeichnet, dass wird ja wohl noch erlaubt sein. ;)
Und zu dem „dummdreist“ stehe ich vollumfänglich.
Die aktuelle Folge steht bei imdb bei bravourösen 5,2. Sind bestimmt alle nur sauer, dass Dany „überraschend“ böse ist…
zuletzt geändert von opd2--