Für mich als Langzeitfan der Buchvorlage ist die neue Staffel ’ne mittlere Katastrophe. Figurenentwicklung (oder eher -abwicklung), die an Absurdität teils kaum noch zu überbieten ist – Jaime wird nach Jahren des Abbitte leistens für frühere Taten auf den letzten Metern komplett auf links gedreht und beteuert plötzlich, dass ihm die Bevölkerung von King’s Landing ziemlich egal sei (???); Tyrion, einst gerühmt als schlauster Kopf von ganz Westeros, trifft seit ’ner Ewigkeit keine einzige im Ansatz nachvollziehbare Entscheidung mehr; Daenerys verwandelt sich im Schlussakt der Show in eine rasende Kriegsverbrecherin, die ihre fliegende Atombombe auf eine kapitulierende Stadt voller Zivilisten loslässt; etc. – und mittlerweile nur noch eins verdeutlicht: Die Showrunner wollen mit ihrem Baby einfach nur noch fertig sein, egal wieviel der über Jahre aufgebauten Fanliebe sie dafür mit dem Arsch einreissen.
Zwischendrin findet die Show immer noch zu großartigen Momenten, etwa Briennes Ritterschlag oder dem emotionalen Abschied zwischen Tyrion und Jaime in Folge 5, aber abgesehen von vereinzelten Highlights ist das hier mittlerweile Fantasy auf Serienniveau… im denkbar negativsten Sinne.
--
"This is a present from a small, distant world, a token of our sounds, our science, our images, our music, our thoughts and our feelings. We are attempting to survive our time so we may live into yours." Voyager Golden Record