Re: The Velvet Underground

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sokrates
Bound By Beauty

Registriert seit: 18.01.2003

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@ otis:

Dass man das, was man als häßlich erkennt/bewertet (nicht, dass es vornherein häßlich wäre ;-) ), ins Spektrum der sinnlichen Wahrnehmung aufnimmt, leuchtet mir als Konstrukt unmittelbar ein. Ist ja etwa so wie Erweiterung der Menge der positiven Zahlen um die negativen.

Zurück in die Praxis: Am Ende folgt nach einer Wahrnehmung ein Gefühl, da die Sinnhaftigkeit/Sinnlichkeit eines Objektes etwas in mir auslöst.

Ich werte mal wieder, weil es die Sache sprachlich erleichtert: Mir ist es nur schwer möglich, Häßliches schön zu finden. Jedesmal, wenn ich das Magenta der Telekom (oder wie auch immer sie heute heißt) neben dem Rot der Bayern sehe, krieg ich Augenkrebs. Die beiden Farbtöne harmonieren gar nicht miteinander.

Und on-topic: Wenn ich „European Son“ höre, könnte ich mich ebensogut 7:40 Minuten neben einen Presslufthammer stellen. Vielleicht habe ich als Musiker andere Ohren (gelernt), aber mir gelingt es nicht, dieses Hörerlebnis positiv umzudeuten. Ich bewundere das bei anderen (ernst gemeint). Am Ende wird doch so etwas Zartes wie die menschliche Seele berührt. Wie geht das mit strukturiertem Geräusch oder, wie im Falle Nicos, mit falschen Tönen?

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams