Re: The Velvet Underground

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go1
Gang of One

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Kai BargmannEs muss sehr wohl erlaubt sein, ein paar kritische Bemerkungen zu machen, wenn sie sich aufdrängen – hier war das beim Wiederhören am Wochenende der Fall.

Für den Erfolg und den Status dieses Albums spielen neben der Ästhetik andere Faktoren eine Rolle, besonders seine Entstehungsgeschichte: Die Kombination der Band mit Warhol (als externe Faktoren), die Drogen (als interner Faktor). Mir kommt es in der Beurteilung von Musik hauptsächlich auf die Ästhetik an, weil ich der (zugegeben: konservativen) Auffassung bin, dass das Kunstwerk für sich selbst stehen und wirken sollte – man es also nicht, wie es hier geschieht, durch gedankliches Beiwerk erklären und in Schutz nehmen muss.

Niemand bestreitet Dir das Recht, an dem Album Kritik zu üben (wie kommst Du darauf?) – ich bestreite den Inhalt Deiner Kritik und die Verbindlichkeit Deiner Maßstäbe, auf denen die Kritik beruht (siehe oben in aller Ausführlichkeit). Du klingst für mich wie jemand, der einfach auf konventionellen „Wohlklang“ abonniert ist (das ist jetzt nur beschreibend gemeint, nicht wertend).

Ich habe mich ausführlich auch zur Musik selbst geäußert – Deine Behauptung, ich hätte sie bloß mit „gedanklichem Beiwerk in Schutz genommen“, ist also falsch. Auf die Warhol-Connection habe ich mich an keiner Stelle bezogen. Die Wirkungsgeschichte des Albums zählt für mich aber zur Bewertung dazu.

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