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Kai BargmannMan findet folgenden Gedanken oft hier im Forum: Kunst findet nur im Kopf statt, entscheidend ist die Idee, Handwerk bedeutet nichts. Ich halte das für einen grundlegenden Irrtum: Man braucht auch das Handwerk, weil man sonst die Ideen nicht audrücken kann. (Natürlich gilt umgekehrt, dass bloßes Handwerk ohne Ideen künstlerisch wertlos ist)
Das ist nicht das, was ich meine. Umgekehrt wird ein Schuh daraus, den ich mir anziehen möchte. Die Abwesenheit bestimmter technischer und handwerklicher Merkmale (fehlerfreies Spiel, Virtuosität, Vielzahl von Akkorden, saubere Produktion usw. usf.) ist an sich noch kein Grund, die betreffende Musik abzuwerten – das braucht es alles nicht unbedingt. Die von mir bekämpfte Position hält solche Dinge für einen Wert an sich oder sogar für unverzichtbar, ihr Fehlen jedenfalls für einen Mangel. Es ist aber kein Mangel, sondern eine andere Ästhetik (oder kann es sein).
Kai BargmannP.S.(…) ich meine das ganz neutral.
Hier gibt es keine Neutralität!
Um noch einen abschließenden Satz zu sagen: Ich schätze an diesem Album unter anderem die schöne Einfachheit der Musik und daß die Velvets ihre eigene Vision verwirklichen.
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To Hell with Poverty