Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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gypsy-tail-wind
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Maria Schneider – Evanescence, das Debut, 1992 aufgenommen. Dass es fast vier Minuten geht, bis das erste Solo beginnt (Rich Margitza am Tenorsax, der war immer noch dabei, als ich die Band ein paar Jahre später glücklicherweise mal live sehen konnte) das ist natürlich auch ein Statement und tatsächlich geht es bei Maria Schneider stets um mehr als tolle Soli von guten MusikerInnen. Laurie Frink, die Trompeterin, die von Anfang an dabei war, starb ja leider 2013; mit Ingrid Jensen war auf den zwei letzten Alben mit Frink – „Concert in the Garden“ von 2004 und „Sky Blue“ von 2007 gleich die halbe Trompetensection weiblich, auf dem jüngsten Album, „The Thompson Fields“ von 2014, ist Jensen leider nicht mehr dabei … inzwischen arbeitet Schneider übrigens am nächsten Album, das 2020 rauskommen soll, habe es bereits wieder geordert, ganz wie ich das immer mache, seitdem sie via ArtistShare ihre Projekte selbst aufzieht. Die drei gerade namentlich genannten Alben sind meines Erachtens gerade wie ihr Ausflug ins Kunstlied, „Winter Morning Walks“ von 2012 (zwei Liederzyklen, gesungen von Dawn Upshaw, begleitet Scott Robinson, Jay Anderson und Frank Kimbrough sowie jeweils einem Kammerorchester) Meisterwerke. Klar hätte ich gerne mehr als 8 Alben in 27 Jahren, aber wenn die alle so gut sind, will ich nicht klagen und hoffe einfach, die Reise geht noch eine Weile weiter!

Falls die Solisten ein Punkt sind, der zum Kauf animieren kann (das ist bei mir bei Big Bands fast immer der Fall, wenn ich niemanden kenne und auch den Leader noch nicht, braucht es etwas mehr, um mich zum Hören zu bewegen), hier sind neben dem schon genannten Rick Margitza dabei: Rich Perry (der andere Tenorsaxer, bis heute an Bord), der Trompeter Tim Hagans (damals noch mit einem Blue Note-Vertrag ausgestattet – andere Zeiten!), der Gitarrist Ben Monder (ebenfalls immer noch dabei) und der Pianist Kenny Werner, um mal nur die einigermassen bekannten zu nennen.

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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba