Antwort auf: Eure Album-Top100

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castorp

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Beiträge: 31

sokrates

castorp Interessant. Nur was haben Produktion und Instrumentierung mit Melodie, bzw. dem Schreiben von Melodien zu tun? Die Melodie ensteht beim Komponieren, in den meisten Fällen wohl auf der Akustikgitarre. Wie ein Song am Ende aufgenommen und produziert wird, steht doch erst mal auf einem ganz anderen Blatt. Und überhaupt: „Girls & Boys“, „Country House“ und „Parklife“ haben, z.B. im Vergleich mit „Live Forever“, „Don’t Look Back In Anger“ oder „Stand By Me“ die besseren, eingängigeren Melodien? Eigenwillige Wahrnehmung.

@castorp: Es wird Dir immer gelingen, anhand von Ausnahmen eine Regel zu widerlegen. Ich schlage vor, Du hörst „the Great Escape“ im Vergleich zu „Be here Now“ – und der Unterschied wird klar hervortreten. Der Hype vor BHN damals war aber unterhaltsam.

Ok, Du wiederholst im Prinzip was Du bereits eingangs schriebst, umschiffst dabei allerdings die Melodiefrage. Dir sagen Blur mehr zu als Oasis, fein. Mein Punkt war aber, daß das Schreiben von Melodien nichts mit den von Dir genannten Beispielen zu tun hat. Wenn Du sagen würdest, daß Definitely Maybe Dir zu roh klingt, Be Here Now zu aufgeblasen daherkommt, Dir die Texte zu einfältig sind, oder schlicht, daß Dir die Haltung der Band gegen den Strich geht, könnte ich Dich besser verstehen, auch wenn ich Dir in jedem Punkt widersprechen würde. Aber Noel Gallagher das schlechtere Gespür für Melodien zu attestieren? Vermutlich würde mittlerweile selbst Damon Albarn dieser Aussage widersprechen. Die Liste der, wie Du sie nennst, Gegenbeispiele ist doch beliebig erweiterbar. Neben den von mir bereits genannten Singles können wir noch unzählige Aufnahmen ergänzen; Slide Away, Whatever, Roll With It, Cast No Shadow, Champagne Supernova, Acquiesce, The Masterplan – mir persönlich fallen auf Anhieb nur wenige Blur Songs ein, die hier mithalten können. Zwischen 1994 und 1997 füllten Oasis europaweit die Stadien und ließen zwei Stunden am Stück zigtausende Menschen einen Hit nach dem anderen lauthals mitsingen. Ich halte Blur wirklich für keine schlechte Band, aber Melodien für Millionen schrieb damals Noel Gallagher, nicht Damon Albarn. Blur waren eben immer krampfhaft darauf bedacht clever zu sein, warum mich ihre Musik wohl lange nie berührte. Erst als Oasis sie auf ihren Platz verwiesen, besann sich die Band auf ihre Stärken und nahm mit „Blur“ und „13“ ihre beiden besten Alben auf (fernab vom Britpoptrubel und dem direkten Kräftevergleich mit Oasis wohlgemerkt).

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