Antwort auf: Eure Album-Top100

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sokrates
Bound By Beauty

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Beiträge: 18,957

@sokrates: Als erstes fiel mir deine große Wertschätzung der Beatles auf. Kann mich nicht erinnern, wann hier jemals jemand die Beatles so geballt vorne unter den liebsten aller liebsten Alben hatte. Bin schwer positiv beeindruckt.

@chocolate-milk: Danke, das freut mich. Wie der Doc schon sagte: Mit der Muttermilch aufgesogen. Das Rote und Blaue Album waren meine ersten Begegnungen mit der Popmusik in Albenform, neben Radio. Allerdings wurden Help und A hard Day’s night (oder All My Loving?oder And I Love Her) sogar im Musikunterricht behandelt. Da war ich aber schon Fan und hatte dann Gratisgänsehaut. Glücklicherweise verliebte ich mich in die Band, die als einzige in den Annalen des 20. Jahrhunderts weiterbestehen wird. :-)

Zudem hat mich besonders gefreut, dass es Michael Kiwanukas „Love & Hate“ in deine Top 100 geschafft hat. Habe nie verstanden, warum das Album hier die Gemüter so gespalten hat.

Das verstehe ich auch nicht. Ich gebe allerdings zu, dass ich mit diesem Album im Widerspruch zu mir selbst stehe, weil die Platte so retro ist. Die Songs sind aber so unwiderstehlich, dass ich eine Ausnahme mache.

Duke Specials Debütalbum schätze ich auch sehr. Was gefällt dir besonders gut an „Songs From The Deep Forest“?

Das hast Du in Deinem eigenen Post eigentlich am besten beantwortet. ☺

Dann muss ich gestehen, immer schön den für mich „dicken roten Faden“ zu sehen, naja, bestimmte Künstler die öfter bei einem User auftauchen/die mir hier im Thread dann beim Lesen sagen „schön, das war sein Ernst, er liebt das Album wirklich/schätzt es besonders“, hier z.B. Elbow, I am Kloot, Lloyd Cole, Ben Folds, Damien Rices „O“, Coldplay, Blur.

Dieser Abschnitt freut mich an Deinem Post am meisten. In einem Forum, in dem Sterne „geworfen“ (Subtext: beliebig/nach Tagesform/Lust und Laune, mehr oder weniger zufällig verteilt) werden, gibt es tatsächlich Leute, die sich beim „Werfen“ Gedanken machen. Nichts ist schöner, als wenn das als „roter Faden“ erkannt wird.

Blur liebst du aber Oasis gar nicht (keines ihrer Alben)? Und was ist mit Pulp passiert?

Ich schrieb schon weiter oben von Intelligenz und Eleganz, die ich an Musik liebe. Beides vermisse ich bei Oasis schmerzlich und finde sie bei Blur reichlich. Bei Blur speziell auch Einfallsreichtum – die sind oft sehr überraschend, und das sind Oasis so gar nicht. Oder umgekehrt: Den Marshall aufzureißen und sich bei den Beatles zu bedienen, ist es ein bisschen wenig. Soll heißen: Damon schreibt einfach die besseren Melodien. – Pulp gefallen mir durchaus auch, sind mir aber ein bisschen zu intellektuell und im Vergleich zu Blur nicht ganz so musikalisch.

Natürlich finde ich es etwas schade, dass das erste The Divine Comedy Album erst auf Pos. 59 auftaucht. Aber, extrem erfreulich, es sind drei seiner Alben in deinen Top 100. Darum gibt es hier keinerlei Grund meinerseits zu meckern, ganz im Gegenteil. :)

Bei Neil Hannon frage ich mich, wovon er lebt. Keine große Plattenfirma mehr, nie viel verkauft, also keine Tantiemen. Jobbt der? Naja, jetzt kommt erstmal eine neue Platte.

Was die deutschsprachigen Alben angeht, Erdmöbel tatsächlich als einziges Album vertreten? Was ist mit Niels Frevert (oder auch die Nationalgalerie)? Was ist mit Gisbert zu Knyphausen? Wo sind die gelandet?

Bald darauf, in den zweiten Hundert, kommen Rivo Drei, Element of Crime, Achim Reichel, Tomte, Prinz Pi, Heinz-Rudolf Kunze, Ideal und Wir sind Helden.

Niels Frevert ist textlich gut und mir durchaus sympathisch, weil er so tapfer seine Linie vertritt, musikalisch aber zu wenig entwickelt und eindimensional – immer die introvertierten, lakonischen, traurigen Geschichten im Sprechgesang, Downbeat und Streichern, zugespitzt gesagt. Schön, aber auch langweilig. „Du kannst mich an der Ecke rauslassen“ habe ich wieder verkauft. Nationalgalerie haben „Tränen in mein Herz“, das ich grandios finde, aber kein durchgehend starkes Album aufgenommen – jedenfalls für meine Ohren.

Gisbert hat mich nur mit seinem Debut 2008 überzeugt. Das hat auch heute noch gute vier Sterne und belegt Platz 14 2008. Spätere Songs, die ich immer wieder angehört habe, waren (aus gröberer Erinnerung heraus und verkürzt gesprochen) düsterer, kopfiger und in sich ähnlich – kurz: nicht mehr so gut.

Und wo steckt Benjamin Clementines Debütalbum?

#146. Der einzige Jahrgangsbeste außerhalb der Top100. Toll, aber ein bisschen zu exzentrisch. Für die Insel dann lieber Kiwanuka (udn eine Flasche Weißwein zum Lunch). ☺

PS: Was ist mit den Kings of Convenience?

Mag ich nach wie vor. „Quiet is the New Loud“ hat gute vier Sterne und liegt auf Platz 15 für 2001, „Riot on an Empty Street“ ebenfalls (Platz 19 2004), „Declaration of Dependene kommt auf dreineinhalb Stern und belegt Platz 30 2009. Wenn ein Album in dem Sound die Top100 schafft, dann Simon & Garfunkels „Concert in Central Park“. ;-)

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„Weniger, aber besser.“ D. Rams