Re: Pink Floyd

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zappa1
Yellow Shark

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IrrlichtIch habe „The final cut“ in den letzten Jahren auch weniger gehört, aber die vereinzelten Momente waren wieder Erlebnisse. Ich habe die Ablehnung, die diesem Album wiederfährt, nie ganz nachvollziehen können. Zugegeben: Es ist relativ unspektakulär auf den ersten Blick, große Melodiebögen gibt es nicht, die Dramatik und Arrangements sind subtil und der Schwerpunkt liegt auf den Lyrics – das ist ein Waters Album mit Gästen, mehr noch als „The Wall“, eher schon wie „The pros and cons of hitchhiking“, das ich aber auch gerne mag. Mehr als bei jedem anderen Pink Floyd liegt hier das klare Augenmerk auf der Geschichte, auf Wendungen und Dingen, die nicht gesagt werden. Ich mag die Ästhetik des Albums sehr, ich mag Waters Gesang darin, weil er heißglühend ist und selten involviert (man merkt die Tragweite, die der Kontext verlangt), ich mag die feinen Einwebungen von Streichern – etwa in „The fletcher memorial home“, ich mag die Abstimmung der Tracks aufeinander und ja, natürlich auch die Texte, bei denen sich Frauen mit wehenden Taschentüchern und verbrannte Erde verbildlichen. Ich ziehe „The final cut“ wahrscheinlich jedem anderen Album der „Band“ vor und kann damit leben, damit wohl allein dazustehen.

Wie gesagt, deine Leidenschaft für das Album hat mich ja erst dazu gebracht, mich damit zu beschäftigen. Das war dann auch eine schöne Entdeckungsreise. Kann auch gut sein, dass ich beim letzten Durchgang nicht in der richtigen Stimmung war, das kommt ja auch mal vor. Aufgegeben habe ich das Album nicht, vielleicht kommt der richtige Moment ja wieder. :-)

Jack FrostIch hör mir „The Wall“ gerade nach Jahren mal wieder an, bin selber gespannt …

„The Final Cut“ hat mit „The Gunners Dream“ und dem Titelsong (bei der letzten Strophe bekomme ich immer wieder Gänsehaut) übrigens auch zwei Top PF-Songs für mich. Wenn ich da des öfteren in Verrissen was von einer Platte ohne richtige Songs lese, kann ich nur den Kopf schütteln. Und wirklich schwach ist da eigtl. auch nur das plumpe „Not Now John“.

„ohne gute Songs“ ist so ein Kriterium, das ich in Rezensionen sowieso eher überlese. Sehe ich sowieso meistens anders…

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„Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.04.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8887-240404-allerhand-durcheinand-100